Szene

Netflix-Film: "Es war ein sehr rauer, brutaler Dreh"

Heute Redaktion
Teilen

"Fack Ju Göhte"-Star Max von der Groeben und Clemens Schick ("Casino Royale") sprachen mit "Heute" über die brutalen Dreharbeiten zum Netflix-Film "Kidnapping Stella".

Am 12. Juli startet der erste deutsche Netflix-Film "Kidnapping Stella". Der Entführungsthriller erzählt von den Kriminellen Tom (Max von der Groeben) und Vic (Clemens Schick), die eine junge Frau namens Stella (Jella Haase, Chantal aus "Fack ju Göhte") entführen, um ihren Vater zu erpressen.

"Heute" traf Clemens Schick ("Casino Royale") und Max von der Groeben ("Danger" aus "Fack Ju Göhte") in München. Im Interview verraten sie, wie die Zusammenarbeit mit Jella Haase war, warum Clemens Schick während des Drehs zwei Mal ins Spital musste und wie es ist, immer mit der gleichen Rolle in Verbindung gebracht zu werden.

"Heute": Was hat euch daran gereizt, bei diesem Film mitzuspielen?

Clemens Schick: Erst mal das Skript, die Regie und die wunderbaren Kollegen.

Max von der Groeben: Ich fand die Story wahnsinnig fesselnd, spannend und interessant. Besonders hat mir diese Konstellation, dass es nur drei Schauspieler gibt, gefallen. Die meiste Zeit waren wir drinnen in dem kleinen Raum, wir waren nur selten draußen. Das ist grundsätzlich eine spannende Ausgangssituation.

Wie war die Zusammenarbeit mit Jella Haase?

Schick: Der große Vorteil war, dass ich Jella Haase aus dem Film "Vier Könige" kenne. Seitdem sind wir Freunde. Jella ist eine toughe Schauspielerin, die extrem viel wegstecken kann. Wenn man weiß, dass man nicht übervorsichtig miteinander sein muss und sich rücksichtslos auf die Szenen einlassen kann, ist das ein großes Geschenk.

Groeben: Ich kenne Jella ja von"Fack ju Göhte". Wir verstehen uns nicht nur privat hervorragend, sondern auch beim Spiel ergänzen wir uns gut.

+++HIER die Review zu "Kidnapping Stella"+++

Gerade die ersten Szenen mit Stella sind sehr brutal. Wie ist es euch dabei ergangen?

Schick: Man muss sich vorstellen, Max und ich wurden mit der Szene gecastet, wo ich ihn zwinge, zu essen. Man trifft jemanden, den man in seinem Leben noch nicht gesehen hat, probt und bespricht die Szene und fünf Minuten später zwingt man den Menschen, etwas zu essen.

Groeben: Wir alle hatten so eine Vertrautheit. Ich habe nicht wirklich darüber nachgedacht, ob ich Jella jetzt wirklich verletze, weil man vorher probt, welche Bewegungen weh tun und welche nicht. Es ist schön, dass man da so frei sein kann, sonst würde das so nicht funktionieren.

Wie habt ihr eure Zeit abseits des Drehs verbracht?

Schick: Für den Dreh haben wir auffällig viel Zeit miteinander verbracht. Es waren fünf extrem intensive Wochen, es war ein sehr rauer, brutaler Dreh – auch ein langer Dreh: Max hat mich mal ins Krankenhaus geschlagen.

Sechs Facts über Clemens Schick und Max von der Groeben

Picture

Was ist passiert?

Schick: Ich war zwei Mal im Krankenhaus während der Dreharbeiten. Einmal habe ich mir den Kopf so angeschlagen, dass ich eine Platzwunde hatte. Beim Einsteigen in einen Lieferwagen habe ich die Höhe unterschätzt und habe mich bei einem Schloss in der Mitte der Tür angestoßen.

Daraufhin hat Max einen Lachanfall bekommen und ich meinte zu ihm: 'Komm lass uns diese Szene zu Ende drehen, weil ich blute.' Das haben wir dann auch gemacht und dann bin ich ins Krankenhaus.

Und beim zweiten Besuch im Spital?

Beim zweiten Mal haben wir einen Stunt gedreht und da hat Max mir mit einer Gummistange so aufs Ohr geschlagen, dass ich wieder ins Krankenhaus musste.

Das hört sich echt schlimm an ...

Schlick: Da hab ich den medizinischen Begriff "Blumenkohlohr" kennengelernt. Wenn du das googelst, weißt du wie das ausschaut.

Und bei dir war alles ok, Max?

Groeben: Man muss dazu sagen, dass auch ich vorher von meinem Kollegen Clemens Schick malträtiert wurde und zwar kennbar im Film (lacht). Ich hatte eine Wunde an der Lippe, die man auch fehldeuten könnte als Herpes. Das ist bei der Szene passiert, in der er mich zwingt, den Nugget zu essen.

Das alles passierte während der Probe, da wurde noch nicht gefilmt. Da drückt mir der Clemens den Nugget an die Lippe. Man konnte es nicht zu 100 Prozent überschminken. Es sieht daher ein bisschen merkwürdig aus.

Schick: Wir sind bei den Dreharbeiten so zusammengewachsen, dass es nie darum ging, warum ist es jetzt irgendwas passiert, sondern wir haben immer einfach weitergemacht. Es ging uns darum, einen guten Film zu machen.

Ist es nicht nervig, wenn man immer nur mit einer Rolle in Verbindung gebracht wird? Bei dir, Max, ist es "Fack ju Göhte" und bei dir, Clemens, ist es "Casino Royale"?

Schick: Mit schönen Projekten in Verbindung gebracht zu werden, ist nicht etwas, worüber ich mich beklagen würde.

Groeben: Absolut.

Max, meistens spielst du ja eher den feschen Dodel, also den nicht so cleveren, gut aussehenden Typen. Machst du dir keine Sorgen, dass du immer für die selbe Rolle gecastet wirst?

Groeben: Die Rollen sind ja doch sehr unterschiedlich. Was ich toll finde, ist, dass ich die Chance habe, mit Jella etwas völlig Neues zu machen. Ich finde, das funktioniert total. Ich habe keine Sekunde an "Fack Ju Göhte" gedacht.

Schick (lacht): Er versteht die Frage nicht, weil es nicht gespielt ist.

Du spielst ja oft den nicht so cleveren, coolen Typen…

Groeben: Ich finde, dass die Rollen, die ich spielen darf, sehr anders sind. Ende des Jahres sieht man mich in der Literaturverfilmung "Auerhaus" und dann noch in der UDO Lindenberg-Verfilmung.

Und was für Projekte stehen bei dir an, Clemens?

Schick: Ich hab für Netflix letztes Jahr einen Film in Amerika gedreht: Der heißt "SERGIO" und kommt im Herbst raus. Es ist ein Film über einen Menschenrechtskommissar bei der UN, eine wahre, sehr traurige Geschichte.