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Kiew ist bis Oktober ohne warmes Wasser

Heute Redaktion
14.09.2021, 15:05

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist seit Montag von der Warmwasserversorgung abgeschnitten. Alle Wärmekraftwerke werden ab dem 4. August nicht mehr mit Gas versorgt. Hintergrund ist die wirtschaftlich angespannte Lage sowie die Einstellung russischer Gaslieferungen. Bis mindestens Oktober soll kein warmes Wasser fließen.

Die Stadt ist normalerweise jeden Sommer für zwei bis drei Wochen ohne warmes Wasser. Zwei bis drei Monate sind aber nicht üblich. "Wir müssen auf warmes Wasser verzichten, um in den Depots Gas für den Winter zu speichern", begründete der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko die Maßnahme und hofft auf Verständnis bei den Bürgern.

Ein Stadtbeamter warnte vor großen Problemen im Winter, sollte nicht jetzt mit der Gasspeicherung begonnen werden. Seiner Einschätzung nach werde Kiew bis zu Beginn der Heizsaison Mitte Oktober ohne Warmwasser auskommen müssen.

Keine russischen Lieferungen

Die monatelange Unterbrechung der Warmwasserversorgung in diesem Jahr hängt mit der Einstellung russischer Gaslieferungen an die Ukraine seit Mitte Juni zusammen. Die Ukraine hatte sich geweigert, den von Russland geforderten Gaspreiserhöhungen nachzukommen, die Moskau nach dem Sturz des prorussischen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch verlangt hatte.

Unterdessen gibt Russland der EU eine Mitschuld am Entstehen der .

Warnung vor "Terroristen"

Die Kämpfe im Osten der Ukraine gehen weiter, binnen 24 Stunden wurden mindestens fünf Menschen getötet. Das Militär rief die Menschen insbesondere in der Rebellenhochburg Donezk auf, die Region zu verlassen. Die Bevölkerung werde von "Terroristen" ausgeplündert, hieß es aus Kiew. Die Aufständischen verschleppten Bewohner und verleibten sich Privatgebäude und Privatautos ein.

MH17-Abschuss weiter untersucht

An der Absturzstelle der malaysischen Passagiermaschine MH17 trafen am Montag erstmals auch Experten aus Malaysia ein, die ihre Kollegen aus den Niederlanden und Australien bei der Suche nach sterblichen Überresten weiterer Opfer unterstützen sollen. Die war am 17. Juli mutmaßlich von prorussischen Separatisten abgeschossen worden.

Fast drei Wochen nach der Tragödie trafen weitere Leichenteile der Todesopfer in den Niederlanden ein. In Eindhoven landete ein Militärflugzeug, das einen Sarg mit menschlichen Überresten transportierte.

Bis Montag waren 227 worden. Weil die mit Abstand meisten Passagiere aus den Niederlanden stammten, leitet die Regierung in Den Haag die Identifizierung der Opfer und die Untersuchung der Absturzursache.