Vor dem großen Krisentreffen in Minsk zwischen Russland, der Ukraine, Deutschland und Frankreich startet Kiew noch einmal eine großangelegte Militäroffensive. Besonders die Hafenstadt Mariupol und der Verkehrsknotenpunkt Debaltsewe sind Schauplatz schwerer Kämpfe mit Dutzenden von Toten.
Einen Tag vor den hat das ukrainische Militär eine Offensive gegne die prorussischen Separatisten gestartet. Die Nationalgarde sei in der Nähe der strategisch wichtigen Hafenstadt im Südosten der Ukraine auf dem Vormarsch, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag den nationalen Sicherheitsrat in Kiew.
Sicherheitsratssekretär Alexander Turtschinow sei selbst in der Region, um die Truppen der Nationalgarde zu führen, teilte der Nationale Sicherheitsrat am Dienstag mit. Auch das Freiwilligenregiment "Asow" beteiligte sich nach eigener Darstellung an dem Vorstoß. Drei Ortschaften seien in der Früh von den Aufständischen befreit worden, teilte die Einheit mit.
Tote bei Raketenangriff
Das militärische Hauptquartier der Ukraine in der Stadt Kramatorsk im Osten des Landes ist nach den Worten von Präsident Petro Poroschenko unter Raketenbeschuss geraten. Es gebe Verletzte unter den Soldaten, erklärte er. Laut der Polizei wurden bei dem Angriff in angrenzenden Wohngebieten mindestens sechs Menschen getötet und 21 weitere verletzt. Kramatorsk liegt rund 50 Kilometer von der Frontlinie entfernt, wo die Gefechte zwischen Regierungseinheiten und Separatisten eskaliert sind.
Russland demonstriert Stärke
Die Führung in Moskau demonstrierte mit erneuten Manövern auf der annektierten Halbinsel Krim und im Süden Russlands militärische Stärke. Präsident Wladimir Putin bekräftigte, Russland werde sich in der Ukraine-Krise dem Druck des Westens nicht beugen.
Am Mittwoch sollen in der weißrussischen Hauptstadt Minsk die Staats- und Regierungschefs der Ukraine, Russlands, Deutschlands und Frankreichs zusammenkommen, um einen Ausweg aus dem blutigen Konflikt zu suchen, in dem seit April mehr als 5.400 Menschen getötet wurden. Hauptziel ist eine erneute Waffenruhe und der Abzug schwerer Waffen.
Derzeit laufen Gespräche auf Diplomatenebene, um den Gipfel vorzubereiten. Der russische Präsident Wladimir Putin warnte im Vorfeld, es blieben noch "einige Punkte" zu klären, damit der Gipfel tatsächlich stattfinden könne.