Österreich

Killer überwachte seine Liebste mit Peilsender

Heute Redaktion
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Ein krankhaft eifersüchtiger 50-Jähriger soll in Ybbs (NÖ) seine Partnerin (42) getötet haben. Denn: Sie soll in seinen Augen eine Affäre gehabt haben, er überwachte sie zuletzt sogar.

In den Wochen vor der Bluttat war der 50-Jährige vom Gedanken besessen, dass seine Liebste (42) eine Affäre hat. In der letzten Zeit soll der 50-Jährige kaum noch geschlafen haben, hackte das Facebook-Profil der Rumänin, las alle Chatprotokolle und soll sogar einen Peilsender (GPS-Tracker) an ihrem Auto angebracht haben.

So wollte der Brauerei-Arbeiter den Tagesablauf der 42-Jährigen kontrollieren, setzte zur Tarnung auch immer wieder ein Like unter ihre Facebook-Postings und schickte ihr noch Stunden vor der Tat virtuelle Blumen.

Glücksschwein und Parfum

Zu Silvester soll die 42-Jährige von einem Arbeitskollegen ein Parfum und ein Glücksschwein geschenkt bekommen haben. Sie soll den 50-Jährigen darüber sogar in Kenntnis gesetzt und betont haben, dass dies eine rein freundschaftliche Geste sei. Doch der 50-Jährige war ohnedies fest davon überzeugt, dass sie ein Verhältnis am Arbeitsplatz habe. Er soll sie immer wieder angefleht haben, ihren Job zu kündigen (angeblich soll es auch Mobbing an ihrem Arbeitsplatz gegeben haben).

Am letzten Mittwochabend spitzte sich die Situation beim Haare schneiden im Keller des Hauses in Ybbs (Melk) zu. Er soll sie, total übermüdet und nervlich am Ende, gedrängt haben, die Affäre endlich zu gestehen. Sie soll nur lapidar gesagt haben: "Das müsste Dir doch längst klar sein."

Daraufhin brannten beim Ex-Fußballer offenbar alle Sicherungen durch, er soll ein herumliegendes Schweizer Messer genommen der 42-Jährigen die Kehle durchtrennt haben. Der Sohn rief noch Rettung und Polizei – zu spät ("Heute" berichtete).

Eifersuchtswahn?

Ob die 42-Jährige tatsächlich eine Fremdbeziehung hatte oder nicht, ist indes nicht klar. Möglich auch, dass sich der Ex-Kicker die ganze Sache nur eingebildet und sich in einen regelrechten Eifersuchtswahn hineingesteigert hat.

Der mutmaßliche Killer sitzt in St. Pölten in U-Haft, wird von den Anwälten Astrid Wagner und Florian Höllwarth verteidigt. Zudem wurde von der Staatsanwaltschaft St. Pölten ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben. "Wir plädieren vermutlich auf Totschlag", sagten die Verteidiger bereits am Freitag.

Im letzten Jahr hatte es in NÖ 30 Mordversuche und 19 vollzogene Morde gegeben, die meisten Bluttaten waren Beziehungstaten – mehr dazu hier. Das Jahr 2020 begann leider erneut blutig.