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Kim gab Macht-Befugnisse an Schwester ab

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un soll im Koma liegen. Vor wenigen Tagen hat er einen Teil seiner Machtbefugnisse an seine Schwester abgetreten.

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Kim Yo-jong, Schwester von Diktator Kim Jong-un, soll einen Teil der Machtbefugnisse erhalten haben.
Kim Yo-jong, Schwester von Diktator Kim Jong-un, soll einen Teil der Machtbefugnisse erhalten haben.
Picturedesk/APA

Erneut machen Spekulationen um den Gesundheitszustand des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un die Runde. Wie der "Mirror" berichtet, soll sich Kim, gemäß Aussagen des südkoreanischen Diplomaten Chang Song-min, im Koma befinden.

Die Gerüchte um Kim sind nicht neu – diesmal allerdings stehen sie in Zusammenhang mit einer Meldung über geänderte Machtverhältnisse in Nordkorea. Vor wenigen Tagen informierte der südkoreanische Geheimdienst darüber, dass Kim einen Teil seiner Machtbefugnisse an seine Schwester Kim Yo-jong und andere enge Vertraute abgetreten habe. Yo-jong, deren Alter in Südkorea auf 32 geschätzt wird, gilt schon seit einigen Jahren als einflussreiche Beraterin ihres Bruders.

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    Kim Jong-un bei einer Plenarsitzung in Pjöngjang. Die Fotos wurden von Nordkoreas Nachrichtenagentur KCNA am 20. August 2020 veröffentlicht.
    Kim Jong-un bei einer Plenarsitzung in Pjöngjang. Die Fotos wurden von Nordkoreas Nachrichtenagentur KCNA am 20. August 2020 veröffentlicht.
    KCNA via Reuters

    Einflussbereich der Schwester umstritten

    Chang Song-min, der mit seinen Aussagen über Kims möglichen schlechten Gesundheitszustand die neuesten Spekulationen angestoßen hat, sagte zu dieser Machtverschiebung: "Kein nordkoreanischer Machthaber würde seine Autorität einer anderen Person anvertrauen, es sei denn, er wäre zu krank, um zu regieren, oder er wäre einem Staatsstreich zum Opfer gefallen." Dies berichtet die "Korea Times".

    Andere Experten wiederum widersprechen dieser These. Kim habe seiner Schwester und anderen engen Vertrauten zwar bestimmte Angelegenheiten anvertraut – das müsse aber nicht bedeuten, dass er ihnen dauerhafte Befugnisse erteile. Und man könne daraus auch nicht zwingend auf ein gesundheitliches Problem des Machthabers schließen.

    Vor fünf Tagen soll Kim noch an einem Regierungstreffen teilgenommen haben – dies zeigen von nordkoreanischen Medien veröffentlichte Bilder. Die Nachrichtenagentur Reuters sagte gemäß "Daily Mail" jedoch, dass diese Bilder nicht unabhängig verifiziert werden könnten.

    Bereits im April kursierten Gerüchte, wonach Kim Jong-un sich nach einer Operation in Lebensgefahr befände. Kurz darauf zeigte er sich nach wochenlanger Abstinenz allerdings wieder in der Öffentlichkeit.

    Kim Jong-un bleibt Staatschef

    Bei einem nicht öffentlichen Informationsgespräch im südkoreanischen Parlament soll der staatliche Aufklärungsdienst Kim Yo-jong als "De-facto-Führerin Nummer zwei" bezeichnet haben, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap am vergangenen Donnerstag unter Berufung auf Abgeordnete. Sie sei für die Politik gegenüber Südkorea und den USA verantwortlich. Als potenziellen Nachfolger habe der Machthaber aber weder seine jüngere Schwester noch irgendjemand anderen ausgewählt.

    Durch Übertragung von Befugnissen für die Staatsgeschäfte solle Kim Jong Un Arbeitsstress abgenommen und "die Schuld für den Fall des politischen Scheiterns" von ihm abgewendet werden, hieß es. "Der Vorsitzende Kim hat nach wie vor absolute Autorität, doch einiges von ihr ist nach und nach übergeben worden." Wie der Geheimdienst zu seiner Einschätzung gelangt ist, blieb unklar. Nordkorea ist eines der am meisten isolierten Länder.

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