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Kim Jong-Un provoziert erneut Südkorea, Japan und USA

Kurz vor Jahresende feuerte Nordkorea erneut ballistische Raketen ab – die Spannungen wegen Luftraumverletzungen stiegen zuletzt deutlich an.

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Live-Übertragung des Raketenstarts in Anwesenheit vom Staatsoberhaupt.
Live-Übertragung des Raketenstarts in Anwesenheit vom Staatsoberhaupt.
JUNG YEON-JE / AFP / picturedesk.com

Sowohl das japanische Verteidigungsministerium wie das offizielle Südkorea vermeldeten weitere, unautorisierte Raketentests von Nordkorea. Am Samstag wurden drei ballistische Kurzstreckenraketen erprobt. Sie seien am Morgen von einem Gebiet im Landesinnern südlich von Pyongyang aus in Richtung Japanisches Meer gefeuert worden, teilte der Generalstab in Seoul mit. Die Raketen seien rund 350 Kilometer weit geflogen, ehe sie in die Gewässer zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan stürzten.

Südkorea verfolge Nordkoreas Aktivitäten in Absprache mit den USA aufmerksam und behalte seine Alarmbereitschaft bei, um auf jede Provokation durch Pyongyang mit "überwältigender" Abschreckung reagieren zu können. 2022 hat Nordkorea in sehr hoher Taktzahl mehr als 70 Marschflugkörper und Raketen getestet. Einige Experten nehmen dies als Versuch Kim Jong-Uns wahr, das Waffenarsenal zu modernisieren, um sich gegenüber den USA mehr Druckmittel zu verschaffen

Drohnen im südkoreanischen Luftraum

Erst am Montag drangen fünf nordkoreanische Drohnen in den Luftraum Südkoreas ein. Das südkoreanische Militär gab Warnschüsse ab und ließ Kampfjets und Helikopter aufsteigen, räumte später jedoch ein, nicht in der Lage gewesen zu sein, die Drohnen abzuschießen. Es war das erste Mal seit 2017, dass Nordkorea den Luftraum des Nachbarlandes verletzte.

In einer Reaktion schickte Südkorea auch drei Aufklärungsdrohnen über die Grenze nach Nordkorea. Südkoreas Präsident Yoon Suk-yeol forderte eine stärkere Luftabwehr und moderne Aufklärungsdrohnen, um Nordkorea besser überwachen zu können. Am Donnerstag hielt das südkoreanische Militär umfassende Manöver ab, bei denen der Abschuss von Drohnen simuliert wurde. Und am Freitag erprobte das Land eine Rakete mit Festbrennstoff, mit deren Hilfe in den kommenden Jahr der erste Überwachungssatellit Südkoreas ins All befördert werden soll, um Nordkorea besser im Auge behalten zu können.