Niederösterreich

Kind in Hundebox! Gibt es noch Komplizen von Sado-Club?

Der Fall rund um einen 12-Jährigen in einer Hundebox in NÖ könnte weitere Kreise ziehen: Eine Komplizin (40) sitzt, weitere Mittäter sind möglich.

Die Staatsanwaltschaft Krems leitet Ermittlungen, das Landeskriminalamt macht die Erhebungen.
Die Staatsanwaltschaft Krems leitet Ermittlungen, das Landeskriminalamt macht die Erhebungen.
Bild: picturedesk.com

Der unfassbare Fall im Waldviertel wird immer diffuser und schrecklicher: Eine 32-jährige Mutter soll ihren Sohn in eine Hundebox gesperrt, geschlagen und mit Eiswasser überschüttet haben. Die Qualen des Zwölfjährigen dürften sich über mehrere Wochen erstreckt haben, ab 20. November 2022 soll die Sache dann eskaliert sein.

Am 23. November schlug eine Sozialarbeiterin Alarm, der völlig abgemagerte und unterkühlte Bub war ins Koma gefallen, überlebte nur dank der Kunst der Ärzte. Am 27. November wurde über die 32-Jährige die U-Haft verhängt (es gilt die Unschuldsvermutung).

40-Jährige auch in Haft

Die Kriminalisten werteten das Handy der verdächtigen Mutter aus, stießen dabei auf einen unglaublichen Chat-Verlauf. So soll eine Freundin (40) die 32-Jährige zu den furchtbaren Taten angestiftet bzw. zumindest angeleitet haben (auch für sie gilt die Unschuldsvermutung). Am 3. März 2023 wurde auch die 40-Jährige festgenommen und in U-Haft gesteckt. Sie soll zumindest Beitragstäterin, wenn nicht sogar Bestimmungstäterin sein.

Sadismus-Gruppe hinter Taten?

Nicht auszuschließen sei weiters, dass es noch weitere Mitwisser bzw. Mittäter gibt und sogar eine sadistische Gruppierung hinter der Wahnsinnstat steht. "Wir ermitteln weiterhin", so Johann Baumschlager von der Landespolizeidirektion Niederösterreich.

Laut "Kurier" werde jetzt wegen eines sadistischen Kultes ermittelt, der die Mutter zur Tat getrieben haben könnte. Die Ermittlungen wegen Mordversuches, Freiheitsentziehung und Quälens Minderjähriger laufen. Die Staatsanwaltschaft Krems und die zuständige Bezirkshauptmannschaft hüllen sich in Schweigen, verweisen stets auf den Opfer- und Datenschutz.

Bub von Schule abgemeldet

Dabei wären noch sehr viele Fragen offen: Der Bub hatte eine Sonderschule besucht, die Mutter hatte ihren Sohn immer wieder abgemeldet. In den Tagen vor der Eskalation, also vor dem 23. November, besuchte der Zwölfjährige keine Schule mehr. Hatte die Schulleitung die Missstände mitbekommen oder überhaupt mitbekommen können? Wenn ja, wurde Meldung gemacht oder nicht?

Opfer beim Vater

Fakt ist auch: Die Familie stand im Austausch mit der Jugendwohlfahrt, weil zwischen Vater und Mutter ein Obsorgestreit tobte. Und nur darum dürfte der Bub noch am Leben sein - wie berichtet hatte eine Sozialarbeiterin am 23. November die Rettung alarmiert. Das Spital erstattet umgehend Anzeige. Der Zwölfjährige wurde in ein Wiener Klinikum transferiert, erholte sich wieder und ist jetzt bei seinem Vater.

Ein vergleichbar ähnlich schrecklicher Fall hatte sich in den Jahren 2016 und 2017 im südlichen NÖ ereignet: Ein damals 59-jähriger Busfahrer soll ein geistig und körperlich behindertes Mädchen mehrfach sexuell missbraucht haben. Der Lenker filmte dabei die Übergriffe. Schließlich stellte sich heraus, dass der Lenker von seiner Chefin (54) angestiftet worden war. Die Chefin konstruierte daraufhin sogar eine Erpressungs-Story, der Sohn des 59-Jährigen, ebenfalls ein Mietwagen-Unternehmer, deckte den Fall schließlich auf. Er hatte seinem Vater ein Ultimatum gestellt: Selbstanzeige oder Anzeige. Der 59-Jährige wurde dann am Landesgericht Korneuburg zu 6 Jahren, sie (54) zu vier Jahren Haft verurteilt.

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