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Kinder überlebten einen Monat alleine im Amazonas

Zwei Buben aus Brasilien waren 25 Tage lang im Amazonas verschwunden. Als man sie fand, waren sie so schwach, dass sie sich nicht bewegen konnten.

Heute Redaktion
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25 Tage lang verbrachten ein 8-jähriger Bub und sein kleiner 6-jähriger Bruder im Amazonas-Regenwald.
25 Tage lang verbrachten ein 8-jähriger Bub und sein kleiner 6-jähriger Bruder im Amazonas-Regenwald.
REUTERS

Riesenwunder im Amazonas: Zwei Brüder haben fast einen Monat lang allein im brasilianischen Regenwald mit Früchten und Regenwasser überlebt. Der sechsjährige Glauco und der achtjährige Gleison Ferreira hatten am 18. Februar ihr Haus in einem Eingeborenenreservat in der Gemeinde Manicoré verlassen, um Vögel zu suchen. Dabei verirrten sie sich.

Nachdem die beiden Buben, die dem Volk der Mura angehören, verschwunden waren, suchten die brasilianischen Rettungsdienste und hunderte von Anwohnern und Anwohnerinnen nach ihnen. Doch die Suche gestaltete sich während der Regenzeit im Amazonasgebiet als schwierig, denn das Laufen im Dschungel ist noch anstrengender als sonst. Weil die Kinder nirgends zu finden waren, wurde die Suche am 24. Februar offiziell eingestellt.

"Kommt und holt uns"

Die Einheimischen suchten aber weiter nach den Buben, wie das lokale Nachrichtenportal "Amazônia Real" berichtete. Am 15. März, 25 Tage nach ihrem Verschwinden, entdeckte Manoel Vilkem, ein befreundeter Landwirt der Familie, Glauco und Gleison sechs Kilometer von ihrem Haus entfernt.

Vilkem war in den Dschungel gegangen, um nach seinen Kastanienbäumen zu sehen. Dabei benutzte er eine Technik, die in Brasilien "cacetada" genannt wird: Durch lautes Klopfen an einen Baum werden andere benachrichtigt, dass man sich im Wald aufhält. Beim ersten Klopfen vernahm der Mann das leise Rauschen einer Stimme. Er klopfte gleich nochmal: Da hörte er die schwache Stimme von Gleison – dem älteren Bruder – wie er um Hilfe flehte: "Kommt und holt uns."

So schwach, dass sie sich nicht einmal bewegten

Vilkem fand die beiden Kinder stark unterernährt, voller Kratzer und Bisse. Sie waren so schwach, dass sie nicht selbst gehen konnten. Fast vier Wochen lang hatten sie sich nur von Obst und Regenwasser ernährt. Der Landwirt setzte Glauco und Gleison in sein Kanu und brachte sie nach Hause zu ihren Eltern. Von dort wurden sie ins Spital von Manicoré eingeliefert. "Sie konnten sich kaum bewegen", sagte Caludio Ferreira, der Vater der Kinder, gegenüber "Amazônia Real".

Am Donnerstag wurden die Kinder im kritischen Zustand nach Manaus auf eine Intensivstation verlegt. Dass die beiden überlebten, ist ein doppeltes Wunder: Das Gebiet, in dem sie sich aufgehalten hatten, ist in der Regenzeit von Schlangen und Jaguaren bevölkert.

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