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Kinderfotos auf Facebook: Polizei-Aufruf ist Hit

Heute Redaktion
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Hören Sie bitte auf, Fotos Ihrer Kinder für jedermann sichtbar bei Facebook und Co zu posten. Danke! Mit diesem Aufruf bei Facebook traf ein deutscher Polizei-Appell ins Schwarze. Die Nutzer klickten diesen tausendfach an.

"Hören Sie bitte auf, Fotos Ihrer Kinder für jedermann sichtbar bei Facebook und Co zu posten. Danke!“ Mit diesem Aufruf bei Facebook traf ein deutscher Polizei-Appell ins Schwarze. Die Nutzer klickten den Aufruf hunderttausendfach an.


Die Polizei der kleinen, deutschen Stadt Hagen hat . Daneben ist ein dick durchgestrichenes Foto eines Mädchens in weißem Kleid zu sehen, das einen weißen Kranz auf dem Kopf trägt.

"Ein Schnappschuss am Strand oder nackt badend im Planschbecken: Viele von Ihnen veröffentlichen Bilder von ihren Kleinsten bei Facebook und Co. Und das nicht selten für jedermann sichtbar, also völlig ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen bei den Privatsphäre-Einstellungen.

Vielleicht finden Sie die Fotos heute süß, Ihrem Kind sind sie in ein paar Jahren aber endlos peinlich. Oder Ihr Kind wir damit sogar gemobbt. Noch schlimmer: Pädophil veranlagte Menschen bedienen sich solchen Fotos und nutzen sie für ihre Zwecke bzw. veröffentlichen sie an anderer Stelle.

Auch ihre Kinder haben eine Privatsphäre. Kinderfotos haben in sozialen Netzwerken grundsätzlich nichts zu suchen. Denn das Internet "vergisst" nichts. Zeigen Sie die Bilder von Ihren Kleinsten der Oma, dem Opa, der Tante, dem Onkel, Freunden und Bekannten lieber persönlich. Es ist doch auch viel schöner, gemeinsam darüber zu sprechen und zu schmunzeln. Danke!

Der Eintrag wurde zum großen Erfolg, der die Polizisten selbst überrascht: "Dass es so durchschlagen könnte, hatten wir nicht erwartet", sagte Hagens "Social-Media"-Kommissar Tino Schäfer. Hinter dem Erfolg steckt auch eine Taktik, verrät er: "Wir nutzen Facebook, um Emotionen zu treffen und Botschaften zu platzieren, deshalb sind unsere Appelle auch provokativ - egal ob's um Winterreifen geht, oder Kinderfotos."

Mit dem Appell an Eltern, keine Fotos ihrer Kinder in sozialen Netzwerken zu veröffentlichen, hatte die Polizei den Nerv Hunderttausender Nutzer getroffen. Bis Donnerstagmittag (15. Oktober) hatten 200.000 Menschen den Aufruf geteilt, mehr als 3.300 kommentierten ihn. Einen aktuellen Anlass gab es nach Angaben Schäfers nicht.

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