Kindergeld-Kürzung: Aufstand der Diplomaten

Die Kürzung der Kinderbeihilfe für im Ausland lebende Kinder betrifft auch die Diplomaten - die wollen sich das aber nicht so einfach gefallen lassen.
Mit einem scharfen Protestbrief an Außenministerin Karin Kneissl proben die Diplomaten den Aufstand: Adalbert Bicserdy, Chef des (schwarzen) Dienststellen-Ausschusses, befürchtet laut "Kleiner Zeitung" "massive Verschlechterungen", sollte die Kinderbeihilfe gekürzt werden. Und weiter: "Die Mobilität und Rotation der Diplomaten würde wohl zusammenbrechen." Vor allem Außenministerin Karin Kneissl wird kritisiert: Sie habe sich nicht um die Anliegen der Diplomaten gekümmert.
"Bis zu 50.000 Euro jährlich weniger"
Der Zorn der Botschafter und Gesandten ist groß. Zwar werden Diplomaten im Ausland laut Bundesabgabenordnung wie Inlandsbeamte behandelt - aber mit der Indexierung der Familienbeihilfe soll laut "Kleine Zeitung" auch die Bundesabgabenordnung mit Jahresende wegfallen - und damit alle Zusatzleistungen. Auch die Familienbeihilfe.
In dem Schreiben von Bicserdy heißt es, dass ein "entsandter Bediensteter mit zwei Kindern zwischen 25.000 und 50.000 Euro verlieren" würde.
Im Außenministerium bemüht man sich derzeit angeblich um eine Lösung des Konfliktes.
Regierung erwartet sich Millioneneinsparung
Mit der Kürzung der Familienbeihilfe erwartet sich die Regierung jährliche Einsparungen von 114 Millionen Euro. Für ein Kind, das in Ungarn lebt, gibt es beispielsweise künftig statt 172,4 nur noch 93,61 Euro pro Monat - immerhin ein Minus von 78,79 Euro. In Griechenland macht das Minus pro Kind 35,86 Euro aus.
(red)