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Kindersitztest: Drei von 17 fallen durch

Heute Redaktion
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Bild: ÖAMTC

Der ÖAMTC hat im aktuellen Kindersitztest 17 Modelle überprüft. "Insgesamt sind die Ergebnisse zufriedenstellend", so ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Generell wurden die Testbedingungen verschärft, daher hat diesmal kein Produkt ein 'sehr gut' erreicht. Immerhin wurden aber elf von 17 Sitzen mit 'gut' bewertet.

Der ÖAMTC hat im aktuellen Kindersitztest 17 Modelle überprüft. "Insgesamt sind die Ergebnisse zufriedenstellend", so ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Generell wurden die Testbedingungen verschärft, daher hat diesmal kein Produkt ein 'sehr gut' erreicht. Immerhin wurden aber elf von 17 Sitzen mit 'gut' bewertet.

Dem stehen allerdings auch zwei Kindersitze mit der Note "befriedigend" und einer mit "genügend" gegenüber. Drei Modelle sind mit "nicht genügend" durchgefallen. Getestet wurden die Kriterien "Sicherheit" und "Bedienung & Ergonomie", außerdem wurde eine Schadstoffprüfung durchgeführt.

Sicherheit: Die besten Werte erzielte mit dem Cybex Cloud Q eine Babyschale, die sowohl mittels Fahrzeuggurt als auch über Isofix-Basis montiert werden kann. An letzter Stelle in punkto Sicherheit rangiert der Hauck Varioguard. "Beim simulierten Frontalaufprall löste sich der Sitz von der Basis, wenn er mit dem Fahrzeuggurt montiert war. Bei der Verankerung mit Isofix trat dieses Problem nicht auf", schildert der ÖAMTC-Experte und nennt einen weiteren Grund, wieso dieses Modell mit "nicht genügend" bewertet wurde: "Der Verstellweg der Hosenträgergurte reicht nicht aus, um Neugeborene sicher anschnallen zu können. Der Sitzverkleinerer, der im Handbuch beschrieben wird und das Anschnallen ermöglichen soll, ist im Lieferumfang nicht enthalten." Alle anderen Kindersitze im ÖAMTC-Test wurden im Kriterium Sicherheit mit "befriedigend" bis "gut" bewertet.

Ergonomie & Bedienung: Kein Sitz konnte sich in diesem Kriterium mit einem "sehr gut" hervortun. "Am schwächsten schnitt der Safety 1st Baladin ab, der einerseits viel Platz im Auto braucht, andererseits erhöhte Gefahr der Fehlbedienung aufweist.", hält der ÖAMTC-Techniker fest. Fazit: Ein "genügend" für dieses Modell im Kriterium Ergonomie & Sicherheit und auch in der Gesamtwertung. Auch beim Hauck Varioguard besteht die Gefahr einer Fehlbedienung, daher kommt er in der Ergonomie nicht über ein "befriedigend" hinaus.

Schadstoffprüfung: Alle Teile der Kindersitze, mit denen das Kind in Berührung kommt, wurden auf den Gehalt von Weichmachern, Schwermetallen, Flammschutzmitteln usw. überprüft. "Beim Modell Simple Parenting Doona wurden größere Mengen an Schadstoffen in den Bezügen bzw. Gurten gefunden. Diese Belastung schlägt direkt auf das Gesamturteil durch - ein 'nicht genügend' ist die Folge", so der ÖAMTC-Experte. Auch der Hauck Varioguard hat mit Schadstoffbelastung zu kämpfen und erreicht nur ein "genügend" in diesem Kriterium. In den Kindersitzen Bébé Komfort Axissfix, Chicco Oasis 1 Isofix, Britax Römer King II ATS, Chicco Gro-Up 123, Britax Römer Kidfix SL SICT und Joie Trillo LX wurden hingegen keine oder nur sehr geringe Spuren von Schadstoffen gefunden.

Empfehlung für den Kindersitz-Kauf

"Wer einen Kindersitz braucht, sollte unbedingt das Kind zum Kauf mitnehmen. Auch der eigene Pkw sollte dabei sein, damit man die Modelle auch ausprobieren kann", hält Kerbl fest. Hat man sich für einen Sitz entschieden, sollte man sich mit der Handhabung genau vertraut machen.

"Der richtige Einbau ist wichtig - denn nur so ist das Kind bei einem Unfall bestmöglich geschützt", erklärt der ÖAMTC-Experte. Vor allem ist darauf zu achten, dass der Sitz stabil im Fahrzeug eingebaut ist, dass die Gurte geradlinig verlaufen und straff gezogen sind. Dickere Jacken sollten z. B. unter dem Beckengurt herausgezogen werden, damit der Gurt möglichst nahe am Körper anliegt.