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KKK-Mitglieder dürfen in Videospiel gekillt werden

Heute Redaktion
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Keine Gnade für Rassisten: Im aktuellen Spiel von "Rockstar Games" können Spieler Mitglieder des Ku-Klux-Klans abmurksen und ungeschoren davonkommen.

Mit der Ehre ist es so eine Sache im kürzlich veröffentlichten Westernepos "Red Dead Redemption 2", einem der wichtigsten Spiele 2018. Spieler bestimmen darin nämlich selbst, wie ehrenvoll sie in der Spielwelt leben wollen. Knallen sie wahllos unschuldige Leute ab, ist der gute Ruf im Nu dahin. Mit Konsequenzen: Der Outlaw gerät in den Fokus des Gesetzes, das Vertrauen der nicht spielbaren Figuren schwindet dahin, der virtuelle Wilde Westen wird zu einem ungemütlichen Pflaster.

Es gibt allerdings eine Ausnahme: Spieler, die in "Red Dead Redemption 2" auf den ehrenvollen Pfad setzen und trotzdem den locker sitzenden Zeigefinger durchziehen möchten, dürfen nämlich ungestraft Mitglieder des Ku-Klux-Klans abmurksen. Auf diese stößt der Held in einigen abgelegenen Regionen der Spielwelt, Karten davon lassen sich beispielsweise in Youtube-Videos finden. Wer die KKK-Mitglieder auslöscht, kommt ungeschoren davon – es sei denn, er lässt einige entwischen, die den Helden Arthur Morgan dann als Mörder verpfeifen.

Statement gegen Rassismus

Generell lassen die Entwickler von Rockstar kein gutes Haar an den weißgewandeten Rassisten: Setzen sie zum Beispiel ein Kreuz in Brand, zünden sie sich selbst an. Andere werden in ihrer Dummheit von einem umfallenden Kreuz erschlagen. Wie in "Red Dead Redemption 2" der Ku-Klux-Klan bloßgestellt wird, darf durchaus als politisches Statement gegen den Rassismus verstanden werden. Fraglich hingegen ist, ob die Entwickler die Sache mit der Selbstjustiz wirklich zu Ende gedacht haben.

(red)