Kärnten

Kleidervorschrift – Mädchen (12) fliegt von Schule

Bauchfrei verboten, Brustansatz verdecken – aktuell sorgen Kleidervorschriften an Schulen für Aufregung. Eine Zwölfjährige muss den Streit ausbaden.

Newsdesk Heute
Eine Kärntner Schule lässt mit strengen Kleidervorschriften aufhorchen.
Eine Kärntner Schule lässt mit strengen Kleidervorschriften aufhorchen.
Getty Images/iStockphoto (Symbol)

Neue Bekleidungsvorschriften in der privaten Mittelschule St. Ursula in Klagenfurt sorgen in ganz Österreich für Aufregung. Kinder haben dort "ordentlich bekleidet" zum Unterricht zu erscheinen. Konkret bedeutet das laut dem zum Schulstart ausgeschickten Elternbrief: "Keine Jogginghosen, Hotpants, Leggings, keine zu kurzen, beziehungsweise bauchfreien Shirts oder Shirts mit Spaghetti-Trägern, etc. Für Röcke und kurze Hosen gilt: nicht kürzer als eine Handbreit über dem Knie".

Die Kleiderordnung sei nicht neu, sondern nun erst verschriftlicht worden, rechtfertigt Direktor Bernd Huber die strenge Maßnahme. Schüler, die sich nicht daran halten, hätten jedoch nicht mit drakonischen Strafen rechnen, man würde zuerst mit ihnen sprechen, versprach der Schulchef: "Klar ist, wir schicken niemanden nach Hause, weil er nicht ordentlich angezogen ist".

Das war vor einer Woche. Nun kommt raus: eine zwölfjährige Schülerin ist nun indirekt wegen der Kleidervorschrift schon längst aus der Schule geschmissen worden. Das berichtet die "Kleine Zeitung" am Mittwoch.

Kündigung wegen Kommentar

Das Mädchen bzw. ihre Mutter haben schon am vergangenen Donnerstag ein "Kündigungsschreiben" erhalten. Direktor Huber, derselbige, erklärte der verdatterten Mama, dass man "wegen mangelnden Vertrauens" das "unterfertigte Vertragsverhältnis des Schulvertrages mit sofortiger Wirkung" aufhebe. Die Zwölfjährige muss sich nun eine neue Schule suchen.

"Meine Tochter versteht die Welt nicht mehr. Anstatt mit ihren Freundinnen gemeinsam ins neue Schuljahr zu starten, muss sie allein zu Hause sitzen", klagt die Mutter gegenüber der "Kleinen". Das Mäderl sitze auch fünf Tage nach dem Rauswurf alleine daheim, am Montag stellte die Mama einen Antrag auf Aufnahme in einer öffentlichen Schule. 

Der unmittelbare Auslöser für den Hochkant-Rausschmiss soll ein Kommentar zur Kleidervorschrift der Mutter in einer Eltern-Lehrer-Chatgruppe gewesen sein. Die Frau hatte die schon länger existierenden Regeln dort als "faschistoid" bezeichnet. Die unpassende Wortwahl tue ihr leid, sagt die Kärntnerin: "Ich habe mich dafür auch umgehend entschuldigt." 

"Zutiefst erschüttert"

Für Rektor Huber aber offensichtlich zu spät. Dieser soll ihr in seinem Kündigungsschreiben sogar "(straf)rechtlich Schritte" angekündigt haben, sollte sie "weiterhin derartige Anschuldigungen und/oder Ausführungen gegenüber unserer Schule und dem Schulverein" tätigen. 

Die Frau ist "zutiefst erschüttert" darüber, dass nun ihr Kind unter ihrem Fehltritt zu leiden hat: "Meine Tochter hat nichts angestellt, hat auch nicht gegen die Kleidervorschrift verstoßen. Es ist für mich absolut unverständlich, dass sie jetzt derart massiv bestraft wird, für meine unpassende Wortwahl.

Schuldirektor Huber verweigerte gegenüber der "Kleinen Zeitung" jede Stellungnahme. Er und der Schulverein seien "keine Rechenschaft schuldig".

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