Neue Berechnungen enthüllt

Kleine Verletzung bei Auto-Unfall kostet 43.000 Euro

Hinter Autounfällen stehen in erster Linie menschliche Tragödien. Doch sie kosten auch jede Menge. Das zeigen neue Berechnungen.
Oberösterreich Heute
13.12.2023, 04:00

370 Tote und 43.242 Verletzte, davon 7.258 schwer, das war die traurige Opferbilanz des Straßenverkehrs im Vorjahr. "Verkehrsunfälle verursachen großes Leid und auch hohe volkswirtschaftliche Kosten", sagt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.

Auf Basis der heuer veröffentlichten Unfallkostenrechnung Straße betrugen die volkswirtschaftlichen Kosten der Verkehrsunfälle mit Personenschaden im Vorjahr 7,86 Milliarden Euro. Gegenüber dem Jahr 2021 ist das eine Zunahme von rund 270 Millionen Euro alleine aufgrund der gestiegenen Anzahl an Verkehrsunfällen im Jahr 2022 und ohne Berücksichtigung der Inflation.

Kosten für Unfälle im Straßenverkehr

  • leicht verletzte Person: rund 43.000 Euro
  • schwer verletzte Person: 590.000 Euro
  • Todesopfer: 4,8 Millionen Euro

Enthalten sind in diesen "Unfallkosten" laut VCÖ unter anderem Behandlungskosten, Einsatzkosten, Sachschäden, Kosten für die Wirtschaft durch Arbeitskräfte-Ausfall und Krankenstände sowie die monetäre Bewertung des Leids, der Schmerzen und des Verlusts an Lebensqualität.

Der VCÖ fordert nun in einer Aussendung verstärkte "unfallvermeidende Maßnahmen". Zum einen reduziere niedrigeres Tempo das Unfallrisiko, wie beispielsweise Tempo 80 statt 100 auf Freilandstraßen oder mehr Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet. "Gerade im Ortsgebiet muss der Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmer, Fußgängerinnen und Fußgänger, insbesondere Kinder und ältere Menschen, Vorrang haben".

"Die aktuelle Straßenverkehrsordnung behindert Gemeinden und Städte, die im Interesse der Verkehrssicherheit ein niedriges Tempolimit umsetzen möchten. Je früher die Bundesregierung die angekündigte StVO-Reform umsetzt, desto besser für die Sicherheit der Bevölkerung in den Gemeinden und Städten", kritisiert VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.

Österreichweit fordern mehr als 280 Gemeinden und Städte sowie der Österreichische Städtebund von der Bundesregierung eine entsprechende StVO-Reform.

Forderung nach Discobussen

Wesentlich sind auch präventive Maßnahmen, wie mehr öffentliche Verkehrsverbindungen, insbesondere auch in den Regionen. Auch Nachtbusse und Discobusse am Wochenende tragen zur Reduktion schwerer Verkehrsunfälle bei und können Menschenleben retten. Vielerorts ist auch der Aufholbedarf an sicherer Infrastruktur für den Radverkehr groß. Wie wichtig baulich getrennte Radwege für die Sicherheit der Radfahrerinnen und Radfahrer ist, belegt auch die Unfallstatistik: Im Vorjahr passierte auf Österreichs Radwegen kein einziger tödlicher Radunfall, informiert der VCÖ.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 13.12.2023, 08:51, 13.12.2023, 04:00
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