Österreich

Kleinkind starb nach OP – Zwei Ärzte suspendiert

Im April 2018 wurde an einem eineinhalbjährigen Jungen eine Operation durchgeführt. Der Junge starb, nun wurden zwei Ärzte suspendiert.

Heute Redaktion
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Zwei Ärzte sind am Landesklinikum Salzburg suspendiert worden.
Zwei Ärzte sind am Landesklinikum Salzburg suspendiert worden.
Bild: Karl Schöndorfer, picturedesk.com/APA

Im April 2018 starb ein 17 Monate altes Kleinkind elf Tage nach einer Operation, bei der es Erbrochenes eingeatmet hatte. Das Kind wurde operiert, obwohl es nicht nüchtern war. Der Vorfall wurde der Staatsanwaltschaft gemeldet, diese nahm die Ermittlungen auf.

Die Obduktion und ein erstes Gutachten belegten, dass der Bub Erbrochenes in die Luftröhre bekam. Der Inhalt eines zweiten Gutachtens ist zwar noch nicht bekannt, es dürfte aber ebenfalls eindeutig sein. Denn die Klinikleitung hat am Donnerstag, etwas mehr als ein Jahr nach dem Vorfall, sowohl den zuständigen Kinderchirurgen als auch den Narkosearzt suspendiert.

Die Mediziner waren noch im Dienst, weil für eine Suspendierung eine grob fahrlässige Handlung vorliegen muss, von dieser konnte man allerdings bis zu einer vollständigen Klärung der Umstände nicht ausgehen, sagte Jürgen Köhler, der ärztliche Direktor der Uniklinik, unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorkommnisse.

Die Eltern waren ursprünglich zur Abklärung einer Wunde ins Spital gefahren, nachdem dieser zuvor gestolpert und sich ein Muttermal an der Wange verletzt hatte. Weil der Junge zuvor etwas gegessen hatte, kam er nicht für eine Operation infrage. Kurze Zeit später entschied sich das medizinische Personal allerdings um, da die Gefahr eines "bedrohlichen Blutverlusts" bestanden habe.

(mr)