Wien

Klima-Aktivisten besetzen nächsten Hörsaal an Wiener Uni

Der nächste Hörsaal ist besetzt. Seit Montagabend sind Klima-Aktivisten am Auditorium der Universität für Angewandte Kunst vor Ort. 

Nikolaus Pichler
Seit Montag ist auch ein Hörsaal an der Angewandten in Wien besetzt. 
Seit Montag ist auch ein Hörsaal an der Angewandten in Wien besetzt. 
"Erde brennt"

Studenten besetzen seit Montagabend das Auditorium der Universität für angewandte Kunst Wien in der Vorderen Zollamtsstraße 7. Seit Mitte November besetzen Studierende unter dem Namen "Erde Brennt" Hörsäle in ganz Österreich, um einen radikalen Systemwandel im Zuge der sozialen, Bildungs- und Klimakrise zu fordern. Nach der Universität Wien, Salzburg und Innsbruck, der Universität für Bodenkultur und der Akademie der bildenden Künste folgt nun auch die Universität für angewandte Kunst Wien.

"Wir nehmen uns diesen Raum, damit wir als Studierende zusammenkommen, uns vernetzen und über Missstände an der Uni und darüber hinaus diskutieren können. Um nicht isoliert in Ohnmacht zu fallen, ist es wichtig, dass wir uns selbst organisieren und gegen die kontinuierliche koloniale und imperiale Ausbeutung von Land, Menschen und Ökosystemen positionieren", sagt Davi, Studentin und Mitglied der Studierendenvertretung (hufak).

Transparenz gefordert

Mit der Besetzung solidarisieren sich die Studierenden der Angewandten mit der österreichweiten Bewegung "Erde Brennt", der internationalen Bewegung "End Fossil: Occupy!" und den (Studierenden-)Protesten im Iran und Afghanistan. Zudem stellen sie universitätsspezifische Forderungen. Von der Angewandten, die sich selbst als "University for Future" bezeichnet, fordern sie Transparenz über konkrete Schritte zur angestrebten Klimaneutralität bis 2030, demokratische Lehrformate, sowie die Offenlegung und Neuverhandlung der finanziellen Abhängigkeiten der Universität von zukunftsfeindlichen Konzernen.

"Halbherzige Green-Washing-Versuche"

"Groß propagiert die Angewandte ihren Slogan "We apply future", doch dahinter stehen nicht mehr als ein paar halbherzige Green-Washing-Versuche. Einzelne Initiativen, wie "Lectures for Future" sind nicht genug, wir brauchen eine radikale Wende. Die Klima-, Sozial- und Bildungspolitik muss endlich als eins gedacht werden außer und innerhalb von Universitäten", äußert sich Terry Student an der Angewandten.

Der erste Programmpunkt der Besetzung ist eine "Lectures for Future"-Vorlesung von Ulrich Brand, Universitätsprofessor für internationale Politik. Wie die Studierenden, sieht auch er die Dringlichkeit zu handeln: "Dramatisch sei nicht nur die völlig unzureichende Klimapolitik in Österreich, sondern auch das vielfach fehlende Bewusstsein an den Hochschulen selbst, Forschung, Lehre und Alltagsorganisation zu verändern und zukunftsfähig zu machen. Zudem seien Initiativen wie Besetzungen wichtig, weil damit Signale an Politik und Öffentlichkeit ausgehen sowie damit Räume entstehen, um konkrete Veränderungsmöglichkeiten zu entwickeln.”

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