In den vergangenen Tagen startete die Letzte Generation Österreich in Wien erneut eine großangelegte Protestwelle. Neben Klebeaktionen auf der A2, die einen Mega-Stau inklusive zweieinhalb Stunden Zeitverlust verursachten, sorgten vor allem Störaktionen an mehreren Kreuzungen für Polizeieinsätze.
Bundeskanzler Karl Nehammer kritisierte die Aktionen der selbsternannten Klima-Retter erneut scharf, kündigte ein konsequenteres Vorgehen der Einsatzkräfte an. Von dieser Ansage wollen sich die Aktivisten jedoch nicht abschrecken lassen. "Selbstverständlich finden unsere Proteste, die auf das Versagen der Regierung in der Klimakatastrophe hinweisen, nicht die Zustimmung des Kanzlers", wird Sprecherin Marina Hagen-Canaval (27) in einer Aussendung zitiert. "Unsere Absicht ist es, politischen Druck auszuüben, nicht vom Kanzler gelobt zu werden".
"Auch die Androhung von härteren Strafen oder tatsächlich verschärften Strafen werden uns nicht abhalten", ergänzt Laila Fuisz (23), der laut der Letzten Generation auch konstruierte strafrechtliche Tatbestände vorgeworfen werden.
Nehammer könne die Proteste sofort beenden. "Sobald er endlich an seine Arbeit geht und beginnt, die 93 vernünftigen Empfehlungen des Klimarates umzusetzen, sind wir sofort runter von der Straße", so die Aktivisten am Freitag. "Nehammer hat es in der Hand, unsere Störungen sofort zu beenden." Die Klimapolitik der Regierung sei eine "Nullnummer", da die Kanzlerpartei "jede noch so sinnvolle Bemühung im Keim erstickt".
Aus diesem Grund ruft die Letzte Generation erneut zu Protesten auf. Um 14 Uhr soll es am Praterstern zu einer Versammlung kommen, um "erneut friedlichen und zivilen Widerstand gegen die Untätigkeit der Regierung zu leisten". "Ohne Klimaschutz gehen wir nicht, so einfach ist das", kommentierte Laila Fuisz den angekündigten Protest.