Am Mittwoch stand "Klima-Shakira" Anja Windl erstmals wegen einer Klebe-Aktion vor einem Strafgericht – und wurde auf Anhieb verurteilt. Wegen Nötigung bekamen Windl und drei Mitaktivisten 40 Tagessätze aufgebrummt. Die Klebe-Königin will das Urteil nicht akzeptieren, wie sie nun angekündigt hat.
600 Euro (40 Tagessätze à 15 Euro) sollen die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" für die Blockade mehrerer Hauptverkehrsstraßen zahlen. Wegen finanziellen Engpässen hatte Windl vor der Verhandlung aber angekündigt, im Fall einer Geldstrafe ins Gefängnis zu gehen.
Nun hat sie es sich scheinbar anders überlegt. Auf Instagram bezeichnete die Psychologiestudentin aus Innsbruck das Verfahren als "frustrierend" und "ernüchternd". "Die Richterin hat durchblicken lassen, dass sie unseren Plädoyers gar nicht richtig zugehört", betont Windl.
Einen Tag nach dem Prozess gibt sich die Aktivistin kämpferisch. Entgegen ihrer Ankündigung will sie die Strafe vorerst nicht akzeptieren. Man werde das Urteil nicht so stehen lassen. "Wir gehen in Berufung, in die nächsthöhere Instanz", sagt Anja Windl. Das neue Ziel: ein Freispruch.
Im Sommer 2023 hatte es die "Letzte Generation" besonders auf die bayerische Landeshauptstadt abgesehen und diese zur Protesthochburg erklärt. Innerhalb von nur fünf Tagen klebten sich Windl und Co. dreimal auf die Straßen Münchens. Um weitere Taten zu verhindern, steckten die Behörden sie anschließend für zwei Wochen in die JVA Stadelheim.