"Das Jahr 2024 hat uns vor Augen geführt, dass die Natur den Ton angibt: die weltweit höchsten Temperaturen der Messgeschichte, die besonders dem Alpenraum zu schaffen machen, Stürme, Regen und Hochwasser in unvergleichlichem Ausmaß", so ÖBf-Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz, Andreas Gruber.
Unter dem Motto "Wald der Zukunft" arbeite man nun "mit aller Kraft am Umbau unserer Wälder hin zu artenreichen Mischwäldern, die mit den geänderten klimatischen Bedingungen zurechtkommen und uns bei der Bewältigung der Klimakrise helfen", so Gruber.
„Nur ein nachhaltig bewirtschafteter Wald kann die ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Ansprüche erfüllen.“Andreas GruberÖBf-Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz
Die künftige Ausrichtung ist klar: Die Österreichischen Bundesforste seien davon überzeugt, dass "nur ein naturnah und nachhaltig bewirtschafteter Wald die ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Ansprüche auf lange Sicht" am besten erfüllen könne.
"Die vergangenen zwölf Monate brachten uns die größten Sturmschäden seit mehr als 15 Jahren", blickt Georg Schöppl, Vorstandsssprecher der Bundesforsten (ÖBf) zurück. "Es waren zwar keine großen Einzelereignisse, aber viele kleinere und mittlere Windwürfe", heißt es.
Die vom Klimawandel verstärkten Stürme führten demnach zu einem "deutlich höheren Schadholzanteil von 75 Prozent – absolut gesehen: 1,5 Millionen Erntefestmeter". 2023 waren "nur" 1,0 Millionen Festmeter betroffen.
Die Waldschadensbilanz der ÖBf – also die Kosten für Käferbekämpfung, Infrastrukturschäden sowie Deckungsbeitragsverlust und Lagerkosten für Schadholz – beläuft sich 2024 auf 49 Millionen Euro (2023: 32 Millionen Euro) und ist damit so hoch wie nie zuvor.
"Die Aufarbeitung nach Windwürfen ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn je schneller wir Schadholz aus dem Wald bringen, desto weniger Nährboden findet der Borkenkäfer, unser kleiner, aber mächtiger Gegenspieler", erklärt der ÖBf-Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz, Andreas Gruber.
"Zentral ist das vor allem für Schutzwälder, weil diese als grüner Wall zum Schutz vor Naturgefahren wie Lawinen oder Steinschlag gerade in Zeiten der Klimakrise unverzichtbar sind", heißt es weiter.
Der Anteil des Borkenkäferholzes am gesamten Schadholz umfasst 18 Prozent. Dennoch konnte der kleine Klimawandel-Günstling auf ÖBf-Flächen eingedämmt werden. Dies sei bemerkenswert, da es Anfang 2024 überdurchschnittlich warm war – "eine Folge der Klimakrise, die die Ausbreitung des Schädlings" begünstige.