Niederösterreich

Klimaaktivisten protestierten vorm Landhaus St. Pölten

Fridays for Future NÖ fordern ein 1,5-Grad kompatibles Klimaprogramm. Mit einer Protestaktion empfingen sie die Abgeordneten vor der Landtagssitzung.

Tanja Horaczek
Climate Emergency Empfang bei der heutigen Landtagssitzung.
Climate Emergency Empfang bei der heutigen Landtagssitzung.
Katie-Aileen Dempsey

Klimaaktivisten von Fridays For Future Niederösterreich empfingen Donnerstag (17.11.) vor dem Landhaus St. Pölten die Landtagsabgeordneten aller Parteien mit klaren Forderungen: Jede Partei braucht für die nächste Landtagswahl ein 1,5-Grad kompatibles Klimaprogramm.

Klimapläne sind nicht kompatibel

Die Landesregierung rühmt sich mit einer Emissionsreduktion um 4 Prozent seit dem Jahr 1990. Ein Grund zum Feiern ist das jedoch nicht, denn um die Klimaneutralität 2040 zu erreichen, muss Niederösterreich jetzt jedes Jahr das schaffen, wofür es zuletzt 30 Jahre gebraucht hat. Derzeit sind die Klimapläne der Landesregierung weder kompatibel mit denen der Bundesregierung, noch mit jenen auf EU-Ebene und schon gar nicht mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens. Niederösterreich reiht sich auch bei den CO₂-Emissionen pro Kopf vor China und weit über dem EU-Durchschnitt ein.

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    FFF NÖ fordert die niederösterreichische Politik auf aus Öl und Gas auszusteigen und erneuerbare Energien auszubauen.
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    Knie

    Ein erster und entscheidender Schritt für die Klimaneutralität könnte sogar noch dieses Jahr gefasst werden: eine Verankerung der Klimaneutralität in der Landesverfassung. Außerdem ist es nach dem Vorbild von Vorarlberg auch in Niederösterreich beispielsweise möglich, Fracking zur Erdgasgewinnung zu verbieten. “Wenn unsere Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner Niederösterreich vor Fracking schützen will, dann kann sie das mit der derzeitigen ÖVP-Mehrheit im Landtag jederzeit machen - sie hat es in der Hand” meint Max Nutz von FFF Krems.

    "Die nächste Regierung muss sich nun enorm anstrengen, die Treibhausgasemissionen in Niederösterreich deutlich zu senken. Die kommende Landesregierung wird bis 2028 im Amt sein und ist somit die letzte, die den niederösterreichischen Klimakurs noch in Richtung 1,5-Grad-Pfad korrigieren kann“, stellt Markus Bernhuber von Fridays For Future Mödling fest. Mit derzeitigem Tempo ist das globale Treibhausgasbudget für die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels in weniger als 7 Jahren aufgebraucht. Die kommende Landesregierung wird also in die Geschichte eingehen - entweder als diejenige, die Niederösterreich in eine klimagerechte Zukunft führen konnte oder aber den Weg Richtung Klimakollaps geebnet hat.

    Die Klimakrise verlangt parteiübergreifenden Konsens, denn es geht um den Schutz unserer Lebensgrundlage. “Mit unserer heutigen Aktion fordern wir alle Parteien auf, ein wirksames Klimaschutzkonzept in ihre Wahlprogramme festzuschreiben und dieses auch nach der Wahl umzusetzen. Das sind uns die Landesparteien schuldig, denn wir müssen mit den Folgen ihrer Politik die nächsten Jahrzehnte leben!“ appelliert Flora Peham von Fridays For Future St. Pölten