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Klimakleber-Chefin erwirkt Widerruf bei ORF-Fake-Video

Erfolg für Martha Krumpeck, Mitbegründerin der Letzten Generation, vor Gericht. Ein FPÖ-Politiker muss irreführende ORF-Zusammenschnitte widerrufen.

Rene Findenig
Martha Krumpeck am 9. Jänner 2022 in der ORF-"ZIB".
Martha Krumpeck am 9. Jänner 2022 in der ORF-"ZIB".
Screenshot ORF

Der FPÖ-Tirol-Generalsekretär Patrick Haslwanter hatte mittels eines zusammengeschnittenen Videos eines ORF-"ZIB2"-Auftritts von Martha Krumpeck, Mitbegründerin der Letzten Generation, den er in den sozialen Medien verbreitet hatte, den Eindruck erweckt, die Klima-Aktivistin würde sich von Protestaktionen wie dem Lösen von Radmuttern an Fahrzeugen und dem Auslassen von Luft aus Autoreifen nicht distanzieren. Nun feierte die Aktivistin vor Gericht einen Erfolg gegen den FPÖ-Mann. Ihm wurde es nämlich gerichtlich untersagt, den irreführenden "ZIB2"-Zusammenschnitt weiterzuverbreiten.

"Ich muss mir nicht alles gefallen lassen"
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    Martha Krumpeck ist eine der "Königsbienen" unter den heimischen Klima-Klebern.
    Martha Krumpeck ist eine der "Königsbienen" unter den heimischen Klima-Klebern.
    Letzte Generation Österreich

    "Darüber hinaus verplichtete sich Haslwanter zur Veröffentlichung eines Widerrufs, der seit gestern Abend auf seiner Webseite sowie auf Facebook, Instagram, Youtube und Tiktok einsehbar ist", heißt es am Dienstag von der Letzten Generation. "Ich muss mir nicht alles gefallen lassen. Hier wurden einzelne Sätze gezielt herausgeschnitten, um Fake News zu produzieren und mir Dinge zu unterstellen, von denen ich mich im Original klar distanziert habe. Ich bin froh, dass das Gericht dieser Verfälschung einen Riegel vorgeschoben hat", so Krumpeck.

    "Es werden zunehmend Fake News produziert, die sich in den sozialen Medien rasend schnell verbreiten. Damit werden die Anstrengungen von Bewegungen wie der Letzten Generation herabgesetzt, und es wird von ihren Zielen abgelenkt", so Krumpecks Anwältin Maria Windhager. "In diesem Verfahren hat das Landesgericht Innsbruck, bestätigt durch das Oberlandesgericht, rasch gehandelt und prompt eine Einstweilige Verfügung erlassen. Der Rechtsschutz funktioniert und ist in der politischen Auseinandersetzung von enormer Bedeutung."

    "Was ist daran für Nehammer und Kogler so kompliziert?"

    Die 32-jährige Aktivistin Krumpeck kündigt gleichzeitig an, ihren Protest fortsetzen zu wollen: "Ich warte immer noch auf den Tag, wo diese Bundesregierung auf den Klimarat der Bürger:innen hört, den sie selbst einberufen hat. Eine der Empfehlungen daraus ist, die Werbung für klima- und damit zukunftsschädliche Produkte massiv einzuschränken – was ist daran für Nehammer und Kogler so kompliziert?"