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Klimakonferenz: Philippino geht in Hungerstreik

Heute Redaktion
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Der Supertaifun Haiyan hat den Inselstaat Philippinen ins Chaos gestürzt. 10.000 Tote werden befürchtet. Delegierte wollen jetzt hungern, bis beim Klimagipfel entscheidende Beschlüsse gefasst worden sind.

hat den Inselstaat Philippinen ins Chaos gestürzt. 10.000 Tote werden befürchtet. Delegierte wollen jetzt hungern, bis beim Klimagipfel entscheidende Beschlüsse gefasst worden sind.

Bei der Eröffnung der Konferenz in Warschau hatte Naderev Sano eine bewegende Rede gehalten und war dabei in Tränen ausgebrochen.

In Anbetracht des großen Leidens seiner Landsleute erklärte der philippinische Chefunterhändler: "Aus Solidarität mit meinen Landsleuten, die Mühe haben, Essen zu finden und mit meinem Bruder, der seit drei Tagen nichts zu essen hat, beginne ich nun für das Klima zu fasten. Ich verweigere die Annahme von Nahrung, bis konkrete und bedeutende Beschlüsse für den globalen Klimafonds gemacht werden."

Gipfel ist eine "Farce"

Man könne es sich nicht leisten, die Konferenz mit einem leeren Klimafonds zu verlassen. Sano griff die häufig genannte, scharfe Kritik am Klimagipfel auf: "Diese Versammlung wurde eine Farce genannt, eine jährliche CO2-intensive Versammlung, die so nützlich ist wie Vielflieger."

Doch er schloss mit einem hoffnungsvollen Satz: "Wir schaffen das." Danach musste er sich die Tränen abwischen, und das Plenum feierte ihn spontan mit stehenden Ovationen.

Welle der Solidarität

Aus Solidarität mit den Opfern des verheerenden Taifuns haben sich danach weitere 30 Teilnehmer der UN-Klimakonferenz der Fastenaktion angeschlossen. Die Aktivisten aus Sri Lanka, der Ukraine, Indien, den USA und anderen Staaten folgten Sanos Beispiel.

"Es ist Essenszeit, aber wir essen nicht", war auf Schildern in einem der Bistros der Konferenz zu lesen. "Wir stehen zu Euch, wir stehen zu den Philippinen", hieß es auf anderen. Die fastenden Aktivisten trugen große rote Punkte als Erkennungszeichen an ihrer Kleidung.

Halbe Million Tote in 10 Jahren

Mittlerweile ist der veröffentlicht worden. Dieser Studie zufolge sind in den vergangenen 10 Jahren über eine halbe Million Menschen bei von der Klimaveränderung verursachten Wetterextremen ums Leben gekommen.