Klimaschutz

Klimakrise lösen oder mit Vollgas in die Katastrophe?

Lydia Matzka-Saboi
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Der vergangene Sommer war mit seinen extremen Hitzewellen, verheerenden Überschwemmungen, Muren und Waldbränden nur ein Vorgeschmack, wie sich die globale Klimakrise auf unser aller Leben auswirkt.<br>
Der vergangene Sommer war mit seinen extremen Hitzewellen, verheerenden Überschwemmungen, Muren und Waldbränden nur ein Vorgeschmack, wie sich die globale Klimakrise auf unser aller Leben auswirkt.
NEUMAYR / APA / picturedesk.com

Die Klimakrise ist nicht etwas, das uns irgendwann in Zukunft betreffen wird. Sie ist längst da.

Wir befinden uns bereits mitten in einem Jahrhundert der Extremwetterereignisse. Nahezu täglich erreichen uns Meldungen über Wetterextreme, Muren, Überschwemmungen, Hitzerekorde, ja sogar von ganzen Städten, die in Flammen stehen. Diese Ereignisse hängen direkt mit der globalen Klimakrise zusammen und werden in den nächsten Jahren weltweit zunehmen - auch hier in Österreich.

Seit Jahrzehnten sagen Wissenschaftler voraus, was jetzt immer stärker spürbar wird: Die Erderwärmung bringt an vielen Orten der Welt Menschen in Gefahr. Auch hierzulande. In Österreich gibt es inzwischen mehr Hitzetote denn Verkehrstote. Im Jahr 2018 starben in Österreich bei einem Rekord an Sommertagen mit mindestens 35 Grad 766 Personen. Zum Vergleich: Bei Verkehrsunfällen starben 2018 laut AGES, der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, 409 Menschen.

    Zahlreiche Starkregenereignisse haben im Sommer - wie hier im Bild im Raum Hochburg-Ach in Oberösterreich - zu Hochwasser, Überschwemmungen und Vermurungen geführt.
    Zahlreiche Starkregenereignisse haben im Sommer - wie hier im Bild im Raum Hochburg-Ach in Oberösterreich - zu Hochwasser, Überschwemmungen und Vermurungen geführt.
    MANFRED FESL / APA / picturedesk.com

    Es wird heißer und heißer

    Seit der vorindustriellen Zeit ist die globale Mitteltemperatur um 1,2 Grad gestiegen – über Land etwas stärker und über den Ozeanen etwas weniger. Dieser Trend wird sich fortsetzen: Um das Jahr 2030 wird die Erde 1,5 Grad wärmer sein. Wie es anschließend weitergeht, hängt wesentlich davon ab, welche politischen Entscheidungen auf internationaler als auch auf nationaler Ebene getroffen werden. Wir stehen vor einem Wendepunkt. Entscheiden wir uns für eine Politik, die - wie es das Klimaschutzabkommen von Paris vorsieht (COP21 Paris, 2015) - die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius beschränkt oder geht's mit Vollgas in die Klimakatastrophe?

    Meine Meinung dazu ist klar: Politik, Wirtschaft, wir alle müssen alles unternehmen, damit die Erderwärmung auf 1,5 Grad limitiert und dieser Planet ein lebenswerter bleibt. Auch Medienhäuser haben hier eine gesellschaftspolitische Verantwortung.

    Corona- und Klimakrise lösen

    Die Welt wird in einer emissionsarmen Zukunft ganz anders aussehen als in einer emissionsreichen. Es steht viel auf dem Spiel. Der vergangene Sommer war mit seinen extremen Hitzewellen, verheerenden Überschwemmungen, Muren und Waldbränden nur ein Vorgeschmack, wie sich die globale Klimakrise auf unser aller Leben auswirkt.

    Der aktuelle IPCC-Bericht zeigt deutlich, dass Wetterextreme, wie wir sie in den letzten Wochen und Monaten erlebt haben, die neue Normalität darstellen. Naturgesetze sind nun mal nicht verhandelbar. Aber: Noch ist Zeit zu handeln, um zu verhindern, dass die Klimakrise zu einer Klimakatastrophe mit unumkehrbaren und verheerenden Folgen für unser aller Leben wird.

    Die Coronakrise hat uns gezeigt, in welchem Ausmaß die Politik Einfluss auf unser Leben haben kann. Die Welt ist gestaltbar und noch bleibt Zeit, um die schlimmsten Auswirkungen der globalen Klimakrise verhindern zu können. Wir müssen rasch handeln - es braucht engagierte Klimaschutzpolitik. Wissenschaftliche Erkenntnisse sowie Lösungsvorschläge von Expertinnen und Experten liegen klar auf dem Tisch. Weiter wie bisher ist keine Option. Wir müssen die Klimakrise endlich ernst nehmen.

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