Politik

Klimaschutzindex kritisiert Österreichs Politik

Österreich rutscht auf Platz 36 von 57 untersuchten Staaten ab und liegt nun hinter Indien und China. Umweltschützer warnen.

Heute Redaktion
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Der Internationale Klimaschutzindex (Climate Change Performance Index), erstellt von Germanwatch, dem New Climate Institute und dem Climate Action Network, untersucht 56 Staaten und die EU auf ihre Fortschritte beim Klimaschutz. Die ersten drei Plätze bleiben frei, weil bisher kein Land ausreichende Erfolg hat.

Schweden Spitzenreiter

Auf Platz 4 rangiert Schweden, weil es sich ehrgeizige Ziele setzt und die CO2-Emissionen erfolgreich reduziert hat, gefolgt von Marokko, das stark in erneuerbare Energien investiert. Indien rückt auf Rang 11 vor, weil es niedrige Pro-Kopf-Emissionen aufweist und stärker als geplant in erneuerbare Energien investiert.

Am Montag wurde die neueste Version des Rankings veröffentlicht – für Österreich besteht Handlungsbeadrf, kritisieren Umweltschützer. Wir befinden uns auf dem 36. Platz von 57 untersuchten Staaten – uns sind damit im Vergleich zum Vorjahr um einen Rang abgerutscht. Auf den letzten Plätzen liegen die USA (59) und Saudi-Arabien (60).

Kritik an der Regierung

"Das Ranking ist eindeutig: Die Bundesregierung muss viel mehr tun, um die Klimakrise einzudämmen. Symbolpolitik reicht nicht, heiße Luft haben wir genug", so WWF-Klimaexpertin Lisa Plattner. Sie sieht insbesondere Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP), Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) und Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) gefordert. "Wer Tempolimits auf Autobahnen erhöht, anstatt den hohen CO2-Ausstoß zu reduzieren, darf sich nicht über ein schlechtes Zeugnis in der Klimapolitik wundern", so Plattner.

Kritisch wird im Index angemerkt, dass Österreichs Treibhausgasemissionen auf einem sehr hohen Niveau sind und sogar weiter steigen. Die gesteckten Klimaziele sind hingegen viel zu schwach und mit den völkerrechtlich verbindlichen Zielen des Pariser Klimaabkommens nicht vereinbar. Weiters wird negativ gesehen, dass der Energieverbrauch extrem hoch ist.

Wasserkraft wird gelobt

Positiv wird im Index der hohe Anteil erneuerbarer Energien in Österreich hervorgehoben, unter anderem aufgrund des Ausbaus der Wasserkraft.

Der Climate Change Performance-Index (CCPI) wird jedes Jahr bei der Klimakonferenz vorgestellt und untersucht Fortschritte in den vier Kategorien Treibhausgase (Gewichtung 40 %), Erneuerbare Energien (Gewichtung 20 %), Energieverbrauch (Gewichtung 20 %) und Klimapolitik (Gewichtung 20 %). Die Fortschritte werden daran gemessen, inwieweit sie ausreichend dafür sind, das Pariser Klimaziel zu erreichen, die globale Erwärmung auf "deutlich unter 2 °C" zu halten.

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