Niederösterreich

Klimawandel lässt Gehirne von Fischen wachsen

Übernehmen Fische bald die Weltherrschaft? Eine Studie der Donau-Uni Krems zeigt, dass die Klimaerwärmung die Gehirne von Fischen wachsen lässt. 

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Die Elritze, auch Bitterfisch, Maipiere oder Pfrille genannt, ist ein Kleinfisch aus der Familie der Karpfenfische.
Die Elritze, auch Bitterfisch, Maipiere oder Pfrille genannt, ist ein Kleinfisch aus der Familie der Karpfenfische.
Shaun Killen/University of Glasgow

Süßwasserfische können sich an höhere Temperaturen anpassen, dies zeigt eine Studie der Donau-Universität Krems. Libor Závorka untersuchte in Lunz am See Süßwasserfische und stellte gemeinsam mit seinem Kollegen Professor Shaun Killen von der Universität Glasgow klimabezogene Veränderungen bei den Tieren fest.

Demnach entwickeln Fische in wärmeren Gewässern größere Gehirne. Was wiederum bedeuten würde, dass die Klimaerwärmung die Gehirne der Fische allgemein wachsen lässt. Für die Tiere ist das aber nicht unbedingt ein wirklicher Grund zur Freude und auch die Übernahme der Welt durch die Fische zeichnet sich dadurch sobald noch nicht ab. Denn mit den wachsenden Hirnen gehen auch negative Effekte einher.

Mehr Hirn, weniger Futter

Die untersuchten Fische wurden mit den wachsenden Gehirnen etwa schlechter darin, ihre Umgebung zu erkunden. Was wiederum bedeutet, dass sie weniger Futter finden. Getestet wurde das in einem Labyrinth. Die Fische mit den kleineren Hirnen fanden ihr Futter schneller. Die Forscher hatten für die Studie zwei Gruppen von juvenilen Elritzen beobachtet. Eine Gruppe wurde in einem Tank mit 14 Grad Celsius und eine andere Gruppe in einem Wassertank mit der erhöhten Temperatur von 20 Grad Celsius großgezogen. 

„Zwar konnten sich die Fische an das wärmere Wasser anpassen, jedoch wurde ihre Fähigkeit, die Umgebung zu erkunden und Futter zu suchen eingeschränkt. Obwohl die Elritzen größere Gehirne aufweisen, bewältigten sie die täglichen Aufgaben schlechter. Das Gehirn hat somit nicht an neuronaler Dichtheit zugenommen. Zusätzlich benötigt das größere Gehirn weitere Energieressourcen. Dies bedeutet, dass die Elritzen aufgrund der erhöhten Gehirnmasse und erhöhten metabolischen Rate mehr Futter benötigen, dies aber schlechter finden“, so der Fischökologe Libor Závorka.

Weitere Forschungen werden zeigen, welche neuen Herausforderungen die Süßwasserfische in Zukunft bewältigen müssen.

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