Fussball

Klubs fordern in "Heute": VAR muss schneller werden 

Das Fußball-Frühjahr startete so, wie der Herbst geendet hat: mit VAR-Diskussionen. Was muss sich ändern? "Heute" hörte sich um.

Erich Elsigan
Der VAR sorgt weiter für Gesprächsstoff.
Der VAR sorgt weiter für Gesprächsstoff.
GEPA

Abseits oder nicht? Absichtliches Handspiel oder natürliche Bewegung? Tätlichkeit oder Schwalbe? Diese Fragen werden in der österreichischen Bundesliga seit Sommer 2021 mit Hilfe des Video-Referees beantwortet. Nicht immer zur Zufriedenheit der Trainer und Spieler – denn hitzige Diskussionen blieben, Fehleinschätzungen auch.

Jüngstes Beispiel: Der LASK schaltete Austria Klagenfurt im ÖFB-Cup aus. Das 1:0-Goldtor von Robert Zulj zählte wegen einer möglichen Abseits-Position eines Mitspielers erst nach minutenlanger VAR-Intervention. "Das kann ich nicht nachvollziehen", ärgerte sich Kärnten-Coach Peter Pacult.

Doch was muss sich ändern, um die Skepsis der Protagonisten gegenüber dem technischen Hilfsmittel zu reduzieren?

"Am Ende des Tages gehört mehr Klarheit hinein. Das Zusammenspiel zwischen den Schiedsrichtern am Feld und der VAR-Zentrale muss besser werden", sagt Sturm-Sportchef Andreas Schicker im "Heute"-Gespräch. "Ich bin noch immer ein Befürworter, weil er den Sport besser macht. Das eine oder andere müssen wir aber in eine professionelle Richtung bringen."

    ÖFB-Cup: Wolfsberg gegen Rapid
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    gepa

    Manuel Ortlechner bringt den Faktor Tempo ins Spiel. "Mein Wunsch wäre einfach, dass die Entscheidungen um einiges schneller getroffen werden. Spieler und Fans hätten gerne rascher Klarheit."

    Ähnlich sieht es Wattens-Boss Stefan Köck. "Entscheidungen sollten schneller und transparenter fallen. Die lange Wartezeit ist für den Zuschauer schwierig. Du nimmst die Emotion aus dem Spiel. Die Mannschaft jubelt, man sitzt eine Minute auf Nadeln. Oft fragt man sich, warum man gewisse Situationen so lange diskutieren muss."

    Einen wichtigen Punkt spricht LASK-Sportkoordinator Dino Buric auf "Heute"-Nachfrage an. "Ich würde mir wünschen, dass wir in jedem Stadion die gleiche Anzahl an Kameras haben. Damit wir gewisse Szenen besser auflösen können. Bei kleineren Spielen mit weniger Kameras bist du trotz VAR nicht in der Lage, eine Situation vollends aufzulösen. Vielleicht ist budgetär was möglich. So würden wir den Schiedsrichtern das Leben einfacher machen." Hintergrund: In den meisten Fällen liefern sechs Kameras von Liga-Partner "Sky" das Rohmaterial an das VAR-System "Hawk-Eye", bei Schlagerpartien wird auf bis zu elf Kameras erweitert.

    "VAR muss sich nicht immer einmischen"

    Klagenfurt-Geschäftsführer Matthias Imhof, der in der Vergangenheit zum Teil heftige Kritik an strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen übte, meint: "Ich denke, der VAR muss sich nicht immer einmischen. In Zeitlupe sehen viele Fouls aus, als ob sie Tätlichkeiten wären. Da muss der VAR dem Schiedsrichter ein bisschen mehr vertrauen, wie es in der Live-Geschwindigkeit ist."

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