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Knack 2 im Test: Kampf um den zweiten Eindruck

Knack konnte 2013 als Launch-Titel der PlayStation 4 trotz witziger Ideen nicht überzeugen. Nun kämpft Knack 2 um den besseren zweiten Eindruck.

Heute Redaktion
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Lustige Charaktere und spaßiges Gameplay, das im Endeffekt aber oberflächlich blieb und sich immer öfter widerholte - so kann man die Reaktionen auf das 2013 erschienene Knack zusammenfassen. Das Plattform-Adventure war kein schlechtes Spiel, sogar gut, allerdings hatte man sich zum Start der PlayStation 4 mehr, möglicherweise zu viel erwartet.

Einen Nachfolger hätte man jedenfalls wohl kaum erwartet, doch 2016 kündigte Sony diesen überraschend an und lieferte ihn nun wieder exklusiv für die PS4 ab. Der Action-Plattformer kämpft nun um einen guten zweiten Eindruck. Storymäßig fällt der schon einmal besser aus: Richtig spektakulär wird es zwar nie, kurzweiliger Animationsspaß ist aber garantiert.

Die Fortsetzung knüpft direkt an den Vorgänger an und lässt den Spieler wieder in die Rolle des Helden Knack schlüpfen. Im Mittelpunkt stehen wieder die Goblins aus Teil 1, dazu kommen auch bekannte Helfer wie Lucas, Ryder und Doktor Vargas. Neu ist allerdings die Bedrohung durch gewaltige Kampfmaschinen, die aus unbekannten Grund zum Leben erwacht sind.

Solide Technik

Besonders die Machart der Zwischensequenzen, die Gameplay-Grafik und die deutsche Sprachausgabe begeistern dabei - alles, was beim Vorgänger nur knapp über dem Mittelfeld lag. Zudem sind die Level abwechslunsgreicher gestaltet und führen durch gänzlich unterschiedliche Szenarios vom Kloster bis hin zur Millionen-Metropole.

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Knack, für Nichtkenner ein kleines Wesen, das aus mysteriösen Artefakten besteht und durch diese schrumpfen oder zu einem gigantischen Koloss wachsen kann, bewegt sich nun flüssiger und sieht dazu verdammt gut aus. Am auffälligsten ist allerdings die Verbesserung zum Vorgänger bei den Bewegungsmöglichkeiten von Knack. Gab es bei Knack eine Handvoll Bewegungen, sind es in Knack 2 über 20 Attacken.

Forderndes Gameplay

Knack kann jetzt auch Schilde generieren, was selbst im leichtesten Schwierigkeitsgrad zwingend notwendig ist. Zudem kann man Angriffe abwehren und sogar Teile von sich selbst wie einen Boomerang werfen. Auch Fahrzeuge sind zu besteigen, etwa ein Panzer, der Explosionen auf die Gegner regnen lässt. Knack spielt sich nun viel abwechslungsreicher, und auch die Gegner haben sich von Prügelknaben zu sich verteidigenden und flink angreifenden Herausforderungen gewandelt.

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Etwas an Tiefgang vermisst man im vierteiligen Skill-Tree, auf dem man die Bewegungen freischaltet oder die Stärke erhöht. Viel Abwechslung wird hier nicht geboten und die Felder schalten sich erst nach und nach frei. Die hier fehlende Abwechslung findet man dafür auf den Karten wieder, die die Ausnützung verschiedener Bewegungen und Knacks Schrump- und Wachstums-Funktion per Schultertaste fordern.

Starker Koop-Modus

Genial unkompliziert funktioniert der Koop-Modus von Knack. Ein Helfer kann einfach jederzeit ins Spiel einsteigen und dem Gamer zu Hilfe kommen. Die Spieler prügeln dabei nicht wild durch die Gegend, sondern können auch zusammenarbeiten und gemeinsame Spezialangriffe ausführen. In Verbindung mit den vielen Metall-, Kristall- und Eisrelikten, die man in seinen Körper aufnehmen kann, entstehen so eindrucksvolle Effektgewitter.

Besser gesetzt wurden auch die Checkpoints, bei denen man nach einem gescheiterten Versuch nicht mehr das halbe Level noch einmal durchqueren muss. Und das wird passieren. Die fixe Kamera leistet zwar über weite Strecken gute Arbeit, versagt aber bei der Einschätzung von Sprüngen auf Plattformen auch manchmal ihren Dienst. Nicht schlimm, auffällig aber allemal. Auch, dass Knack 2 einen epischen Soundtrack verpasst bekommen hat, lässt Misserfolge schnell vergessen machen.

Teil 1 bei weitem geschlagen

Einen Wiederspielwert gibt es nur bedingt. Das auf die 15 Spielstunden folgende New Game Plus bringt wenig Neuerungen und beschränkt sich auf das Wiederholen von Leveln samt Zeitlimits oder Kampfherausforderungen. Abgesehen von kleineren Kamera-Macken und dem nicht allzu tiefgehenden Skill-System sticht Knack 2 seinen Vorgänger aber in allen Belangen aus.

Rätsel und Action wechseln sich schön ab, die Hauptfigur ist endlich das spaßige Wesen, das man ins Herz schließt und der Schwierigkeitsgrad (vier Stufen gibt es) ist unfrustrierend, aber auch im niedrigsten fordernd. Mit einem Umfang von rund 15 Stunden fällt der Action-Plattformer zudem nicht zu knapp aus. Highlights sind der Koop-Modus und die Bewegungspalette von Knack, das auf den zweiten Blick einen äußerst sympathischen Eindruck hinterlässt. (rfi)

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