Politik

Knalleffekt – nach "Heute"-Talk zerreißt es die MFG

Während MFG-Chef Michael Brunner um den Bundespräsidenten-Posten ringt, zerreißt es seine Partei. Sein Vertrauter schmeißt hin, greift die Partei an.

Rene Findenig
Wirft das Handtuch: MFG-Bundesgeschäftsführer Gerhard Pöttler.
Wirft das Handtuch: MFG-Bundesgeschäftsführer Gerhard Pöttler.
Neumayr Fotografie - Christian L / picturedesk.com

In der dritten Runde der Öffi-Talks vor der Hofburg-Wahl traf "Heute" auf Michael Brunner (61). Der Talk mit dem Chef der 2021 gegründeten MFG (Menschen, Freiheit, Grundrechte), der Bundespräsident werden will, ist seit Freitagfrüh auf "Heute.at" zu lesen und sehen.

"Partei ist eben nicht anders als andere"

Nur wenige Stunden später der Knalleffekt: MFG-Bundesgeschäftsführer Gerhard Pöttler tritt aus Partei aus und attackiert diese dabei scharf. Pöttler war auch Chef der Salzburger MFG-Landesgruppe und vermeldete seinen Abgang bei der eigenen Partei per Schreiben.

Pöttler gehe per sofort, heißt es im Schreiben, und er deutete schwere Differenzen innerhalb der Partei an. "Für mich war die MFG eine Hoffnungspartei. Die Rechnung aus Oberösterreich zeigt aber – als nur eines von vielen Beispielen –, dass die Partei eben nicht anders ist als andere Parteien", so Pöttler zur APA. Mit der "Rechnung" ist eine Bezahlung für ein Coaching von drei MFG-Abgeordneten in Oberösterreich gemeint – die dafür fälligen 28.800 Euro seien für ihn moralisch nicht vertretbar.

Versprechen würden nicht eingehalten

1.000 Euro Steuergeld pro Person mache eine einzige Coaching-Einheit aus, während sich viele Menschen nicht einmal mehr die Grundbedürfnisse des Lebens leisten könnten. Zudem sei Pöttler der Auffassung, "dass die handelnden Personen bei uns zum Teil nicht mehr in die Praxis umsetzen, was wir unseren Unterstützern versprochen haben. Da kann und will ich nicht mehr mitmachen".

Auch würde sich die MFG an das bestehende System anbiedern. "Vielleicht ist mein Ausstieg der Startschuss für die MFG, einen Nachdenkprozess zu beginnen", so Pöttler. Pikant: In einem halben Jahr wird in Salzburg gewählt.

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