Ukraine

Knalleffekt – Wagner soll Waffen an Putin übergeben

Die Söldner-Armee Wagner von Jewgeni Prigoschin, die kürzlich einen Aufstand in Russland anzettelte, soll nun angeblich Waffen an den Kreml übergeben.

Das Bild zeigt Haubitzen, die nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums von der Söldner-Gruppe Wagner an die regulären Streitkräfte Russlands übergeben wurden.
Das Bild zeigt Haubitzen, die nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums von der Söldner-Gruppe Wagner an die regulären Streitkräfte Russlands übergeben wurden.
via REUTERS

Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich nach Kreml-Angaben kurz nach der Revolte der Söldnertruppe Wagner mit deren Chef Jewgeni Prigoschin getroffen. Nun, wenige Tage später, der Knalleffekt: Die Söldner-Gruppe soll nun Tausende schwere Waffen an das russische Verteidigungsministerium übergeben haben. Darunter sollen sich laut dem Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow auch Raketenwerfer, gepanzerte Fahrzeuge und Artilleriesysteme befinden. Zudem ist von "Tausenden Tonnen Munition" die Rede, was mit einem Video des Ministeriums unterstrichen wird.

Auch Dutzende Panzer sollen sich unter den übergebenen Waffen befinden.
Auch Dutzende Panzer sollen sich unter den übergebenen Waffen befinden.
via REUTERS

Über das vorangegangene Gespräch von Södner-Anführer Jewgeni Prigoschin mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ist wenig bekannt. Putin habe in dem dreistündigen Gespräch am 29. Juni eine "Einschätzung" der Aktionen der Wagner-Truppe in der Ukraine und während der Revolte gegeben und sich Erklärungen von Wagner-Kommandeuren angehört, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag. Peskow sagte, die Wagner-Kommandeure hätten ihre Version der Geschehnisse erläutert und versichert, dass sie treue Anhänger und Soldaten des Präsidenten und Oberbefehlshabers seien.

Details der Einigung sind ein Rätsel

Die Söldnertruppe Wagner kämpft an der Seite der regulären russischen Armee in der Ukraine. Prigoschin hat die Militärführung immer wieder harsch kritisiert. Am 24. Juni warf er ihr vor, einen Angriff auf seine Truppe befohlen zu haben und schickte seine Kämpfer nach Russland. Prigoschin brach den Marsch seiner Söldner auf Moskau jedoch ab und willigte ein, gemeinsam mit seinen Kämpfern nach Belarus ins Exil zu gehen. Im Gegenzug sollten sie nicht strafrechtlich verfolgt werden. Viele Details der Einigung, die der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko vermittelt hatte, sind aber unklar.

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    Am 24. Juni 2023 kam es zum Aufstand der Söldnergruppe Wagner in Russland.
    Am 24. Juni 2023 kam es zum Aufstand der Söldnergruppe Wagner in Russland.
    REUTERS

    Und das, was offengelegt wurde, wurde offenbar noch nicht oder nicht zur Gänze umgesetzt. So teilte Lukaschenko am Donnerstag mit, Prigoschin befinde sich in St. Petersburg und seine Söldner seien noch in ihren Lagern. Die ukrainische Armee hat indes im Rahmen ihrer Gegenoffensive eigenen Angaben zufolge in der vergangenen Woche 14 Quadratkilometer von den russischen Streitkräften zurückerobert. Auch Bachmut, das ursprünglich von Wagner-Kämpfern erobert worden war, soll sich wieder kurz vor der Übernahme durch ukrainische Einheiten befinden.