Wirtschaft

Knaller in Wien – Mindestsicherung soll erhöht werden

Maximal 1.054 Euro erhalten Bezieher der Mindestsicherung in Wien aktuell – doch geht es nach Stadtrat Peter Hacker, soll sich das bald ändern.

Andre Wilding
Für Alleinlebende und Alleinerziehende beträgt die Höhe der Sozialhilfe im Jahr 2023 derzeit rund 1.054 Euro.
Für Alleinlebende und Alleinerziehende beträgt die Höhe der Sozialhilfe im Jahr 2023 derzeit rund 1.054 Euro.
Ernst Weingartner / Weingartner-Foto / picturedesk.com

Noch nie bot der heimische Arbeitsmarkt so viel Auswahl wie im Jahr 2022. Die Zahl der offenen Stellen in Österreich erreichte einen neuen Rekordwert. Die überwiegende Zahl an angebotenen Jobs war mit 83,5 Prozent in Vollzeit ausgeschrieben. Für mehr als ein Drittel aller offenen Stellen winkte dabei ein monatliches Bruttogehalt von mindestens 2.400 Euro, bei einem weiteren Drittel lag die Spanne zwischen 1.700 und 2.400 Euro – "Heute" berichtete.

Doch trotz eines Verdienstes von rund 2.400 Euro brutto im Monat halten sich die Bewerbungen für solche Job-Inserate auf Vollzeitbasis nicht selten in Grenzen – teilweise sind diese Ausschreibungen oft monatelang in den Stelleninseraten zu finden – von angehenden Bewerbern fehlt häufig jede Spur. Teilweise mussten Betriebe – etwa in der Gastronomie – sogar ihre Öffnungszeiten kürzen, weil sie kein Personal finden.

1.600 Euro brutto für 38,5 Stunden

Auch in anderen Bereichen wird händeringend nach Mitarbeitern gesucht – etwa die Reinigungs-Branche! Auch dazu findet man auf diversen Job-Börsen zahlreiche Inserate. Ein Beispiel: "Vollzeitbeschäftigung im Ausmaß von 38,5 Stunden/Woche. (...) Für diese Position ist ein Entgelt in Höhe von 1.680 Euro brutto auf Vollzeitbasis vorgesehen." Doch auch für diese Stellen sind Bewerbungen oft Mangelware.

Eine alte Diskussion bekommt in der "Kronen Zeitung" jetzt jedenfalls wieder neuen Zündstoff: sind die Gehälter zu niedrig und die Sozialleistungen zu hoch? In der Bundeshauptstadt Wien beträgt die Höhe der Mindestsicherung aktuell rund 1.054 Euro pro Monat, zusätzlich erhalten Bezieher oft noch Wohnbeihilfe, Ermäßigungen bei Wiener Linien oder Bädern oder müssen auch keine GIS zahlen.

Daher stellt sich die "Krone" die Frage: "Wieso soll die Reinigungskraft in der Früh überhaupt noch aufstehen?" Bei einem Gehalt von 1.680,00 brutto stehen 1.372,95 Euro netto am Konto – also knapp 300 Euro netto mehr, als Bezieher der Mindestsicherung erhalten.

"Lebenswertes Leben ermöglichen"

"Ein wohlhabendes Land wie Österreich und eine der lebenswertesten Städte wie Wien hat einen sozialen Auftrag und eine Verpflichtung. Deshalb ist es richtig, dass man jene, die aus vielen Gründen vielleicht nicht zu den Siegern des Lebens gehören, eine Unterstützung zukommen lässt, die ein lebenswertes Leben ermöglicht", erklärt Finanz- und Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) gegenüber der "Kronen Zeitung".

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ergänzt: "Das Ziel eines demokratischen Landes muss sein, dass die Bevölkerung arbeitet. Und weil es das Ziel des Lebens ist, letzten Endes seine Befriedigung durch Arbeit auch in irgendeiner Form zu ermöglichen. Das ist der Grund. Ganz einfach. Das Ziel ist es nicht, Sozialhilfeempfänger zu sein." Für Hacker ist aber klar, dass die Mindestsicherung erhöht werden müsste.

"Ein anständiges Leben leisten"

"Selbstverständlich müsste sie erhöht werden. Die muss so hoch sein, dass sich die Menschen ein anständiges Leben leisten können. Kein luxuriöses Leben, ein anständiges Leben. Wenn wir sie jetzt um 5,8 Prozent erhöhen, und die Gehälter wachsen alle um 10 Prozent, dann ist klar, dass die Erhöhung um 5 Prozent zu niedrig war", so Hacker zur "Krone".

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