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Knapp 300 Kältetote in ganz Europa

Heute Redaktion
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Die Rekordkälte fordert in Österreich und Europa weiterhin Todesopfer und hält die Hilfsmannschaften in Atem. Mittlerweile sind auf dem gesamten Kontintent knapp 300 Menschen ums Leben gekommen.

In Wien wurde am Sonntag eine Schon 131 Tote in der Ukraine

Bei der Extremkälte in der Ukraine sind am Wochenende erneut mindestens 30 Menschen erfroren. Die Zahl der Kältetoten stieg damit auf 131 in diesem Winter. Die meisten Opfer waren Obdachlose. Im ganzen Land werden inzwischen mehr als 1.800 Menschen wegen Unterkühlung und Erfrierungen in Krankenhäusern behandelt.

Drei Tote im Baltikum

Im Baltikum hat die Kältewelle weitere Menschen das Leben gekostet. Bei Temperaturen von unter minus 30 Grad sind in Litauen drei Menschen erfroren. Sieben weitere Menschen wurden zudem mit Erfrierungen in Krankenhäuser gebracht.

53 Polen erfroren

Die Zahl der Kältetoten in Polen ist erneut angestiegen. Wie die Polizei mitteilte, fielen in der Nacht zu Sonntag erneut acht Menschen der Kälte zum Opfer, die meisten von ihnen Obdachlose. Seit Beginn der Kältewelle sind damit landesweit bereits 53 Menschen erfroren. Hinzu kommen mindestens sechs Todesfälle wegen Kohlenmonoxidvergiftungen in Wohnungen mit defekten Kohleöfen.

Angesichts der eisigen Temperaturen sollen in Polen zusätzliche Wärmestuben für Obdachlose eingerichtet werden. Ministerpräsident Donald Tusk hatte an die Betreiber von Notquartieren und Wärmestuben appelliert, alkoholisierten Schutzsuchenden nicht die Aufnahme zu verweigern.

Italien setzt Militär ein

Die Kältewelle, die Italien seit Tagen im Griff hält, hat an diesem Wochenende mindestens zehn Todesopfer gefordert. Am Sonntag wurde ein Obdachloser in einem Park in Ostia bei Rom tot aufgefunden. In der Nähe war am Samstag bereits eine 48-jährige obdachlose Ukrainerin ums Leben gekommen. Ein 50-Jähriger erlag unweit der süditalienischen Stadt Avellino einem Herzinfarkt, während er Schnee vor seinem Haus schaufelte. In Avellino war am Samstag bereits eine 46-Jährige gestorben, nachdem ein Glashaus, in dem sie arbeitete, unter dem Druck des Schnees einstürzte, berichteten italienische Medien am Sonntag.

85.000 Italiener ohne Strom

Wegen des heftigen Schnees kam es zu Stromausfällen in mehreren Teilen des Landes. Mindestens 85.000 Menschen mussten in Mittel- und Süditalien ohne Strom ausharren. Soldaten wurden in Bologna, Venedig, L'Aquila und in der Region Marche beim Schneeräumen eingesetzt. Innenministerin Annamaria Cancellieri appellierte an die Italiener, auf das Auto zu verzichten und zu Hause zu bleiben.

Südtirol schickt Helfer

An den Hilfsmaßnahmen nach dem Wintereinbruch in Italien beteiligen sich auch Helfer aus Südtirol. Am Sonntag startete ein Hilfszug der Berufsfeuerwehr Bozen in Richtung Mittelitalien. Abkommandiert wurden elf Mann mit insgesamt zehn Fahrzeugen. Ziel war die Region Marchen, sowie die Region Emiglia Romagna. Die erste Gruppe sollte in der Stadt Forli eingesetzt werden, die zweite Gruppe im Raum Ancona. Der Hilfszug besteht insgesamt aus zwei Schneepflügen, zwei Schneefräsen und zwei Radladern.