Politik

Eklat um Kneissl-Hochzeit: "Das ist Elmayer-Schule"

Heute Redaktion
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Die Regierung versucht die Wogen nach der Aufregung um die Einladung von Wladimir Putin zur Hochzeit von Außenministerin Kneissl nun wieder zu glätten.

Die Hochzeit von Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) und ihrem nunmehrigen Ehemann Wolfgang Meilinger sowie die umstrittene Einladung des russischen Präsidenten Wladimir Putin waren auch Thema beim ersten Ministerrat nach der Sommerpause am Mittwoch.

Die schwarz-blaue Bundesregierung will die Teilnahme des Kreml-Chefs an der Feier in der Südsteiermark demnach nicht überbewertet haben. Österreich könne weiterhin die Rolle als neutraler Vermittler wahrnehmen. Was den umstrittenen Knicks der Außenministerin anbelangt, so sei das als reine Höflichkeit zu verstehen.

Das sagt Kurz:

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) meinte, dass der Besuch von Putin Gutes hatte, immerhin habe er diesen "auch dafür genützt, um ein Gespräch mit ihm zu aktuellen Themen, etwa dem Verhältnis von Russland zur EU, zu führen. Was unsere Position in Europa betrifft, so hat sich diese durch eine Hochzeit nicht verändert. Unsere außenpolitische Haltung gegenüber Russland ist klar und auch unsere Positionierung innerhalb der europäischen Union ist klar", ließ Kurz wissen.

Das sagt Strache:

Vizekanzler Heinz-Christian Strache stellt zur umstrittenen Geste der Kanzlerin nach dem Walzer mit Putin– die vielfach als Kniefall vor dem russischen Machthaber interpretiert wurde – klar: "Weil Sie hier meinen, dass die Höflichkeit der Elmayer-Schule irgendein Unterwerfungssymbol sei, dann rate ich Ihnen wirklich den Knigge zu lesen und das zu bewerten. Ich sage das ganz bewusst. Das ist beim Opernball jedes Jahr eine Selbstverständlichkeit. Wenn man einen Tanz mit einem Partner vorführt und eine Höflichkeit lebt, dann gibt es einerseits diesen Knicks der Dame und andererseits auch die tiefe Verbeugung des Herrn, die der Präsident höflicherweise umgekehrt auch gelebt hat." Außerdem sei es eine große Wertschätzung gewesen, dass der russische Präsident dieser Einladung gefolgt ist. Dennoch sei es verständlich, "dass politisch Andersdenkende das kritisieren."

Das sagt Kunasek:

Der Verteidigungsminister Mario Kunasek meint dazu: "Also hier wird eine Aufregung erzeugt." Persönlich, "als Steirer", möchte er zudem anmerken, dass es für die Südsteirer "ein großartiger Tag" war: Zum einen habe die Außenministerin bei ihnen in der Südsteiermark geheiratet, zum anderen habe der Besuch des russischen Präsidenten auch für die Region etwas gebracht.

Das sagt Hofer:

Verkehrsminister Norbert Hofer verweist genauso wie Strache auf die "Elmayer-Schule": "Wenn Sie mit dem Herrn Elmayer sprechen, dann wird er Ihnen sagen, dass das etwas durchaus Übliches ist." Abgesehen davon meinte er, dass Österreich den USA und Russland sehr viel zu verdanken habe. Österreich sei ein neutrales Land und müsse Vermittler sein. Somit sei es wichtig, dass jedem eine Gesprächsbasis gewehrt wird. Und: "Ich würde das wirklich nicht überbewerten."

Sehen Sie die Stellungsnahmen hier im Video:

(red)