Politik

Kneissls Putin-Einladung: Kurz wusste von nichts!

Mit der Einladung Wladimir Putins auf ihre Hochzeit überraschte Karin Kneissl die Welt. Laut Medienberichten war auch Kanzler Kurz nicht informiert.

Heute Redaktion
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Medienberichten zufolge informierte MInisterin Kneissl die eigene Staatspitze nicht über ihre Einladung des russischen Präsidenten.
Medienberichten zufolge informierte MInisterin Kneissl die eigene Staatspitze nicht über ihre Einladung des russischen Präsidenten.
Bild: picturedesk.com

Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) und die private Einladung des russischen Präsidenten Wladimir Putin ("Heute" berichtete) beschäftigen nach wie vor die nationale wie auch internationale Medienlandschaft. Täglich erreichen neue Details über den durchaus umstrittenen Besuch das Licht der Öffentlichkeit.

Wurde Kurz bei Putin-Einladung übergangen

Ein Detail des Besuches könnte jetzt erneut Bewegung in die Causa bringen. Laut "Presse" soll Ministerin Kneissl ihren "coup" nämlich nicht mit höherer Stelle abgesprochen haben. Weder Bundespräsident Alexander Van der Bellen noch Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP) waren im Vorfeld über Kneissls geplante Einladung informiert worden.

Konkret dürfte Kneissl das russische Staatsoberhaupt bei seinem Besuch in Wien am 5. Juni in Wien persönlich eingeladen haben, als man gerade gemeinsam eine Ausstellung im Kunsthistorischen Museum genoss. Auch der Kanzler hatte an der Veranstaltung teilgenommen und soll die umstrittene Hochzeitseinladung seiner Außenministerin auch mitbekommen haben. Einschreiten konnte oder wollte Kurz ab diesem Zeitpunkt allerdings nicht mehr. Die Einladung war bereits ausgesprochen, eine Zurücknahme ebendieser hätte durchaus als diplomatischer Affront gewertet werden können. Vielleicht rechnete der Kanzler auch nicht damit, dass der ausgefuchste Politikveteran Putin die Einladung auch tatsächlich annehmen könnte, um so der Welt eindrucksvoll zu demonstrieren, dass er trotz Russland-Sanktionen der EU in Österreich noch immer höchst willkommen ist.

Ex-First Lady Klestil-Löffler fädelte das Treffen ein

Laut "Presse" soll auch innerhalb des Außenamtes nur ein sehr kleiner Kreis von Personen über die geplante Einladung Putins im Vorfeld informiert gewesen sein. Eine "Schlüsselrolle" bei der Einfädelung des Putin-Besuches wird der ehemaligen Moskau Botschafterin und Witwe des Ex-Bundespräsidenten, Margot Klestil-Löffler zugeordnet. Sie ist bereits seit Jahren mit Putin befreundet, bei einem früheren Besuch schenkte dieser ihr und ihrem damals noch lebenden Gatten Thomas Klestil sogar zwei mitgebrachte Labradore, die seine eigene Hündin wenig zuvor zur Welt gebracht hatte. Jetzt soll sie genau diese Kontakte im Auftrag der Außenministerin genutzt haben, um Putin erneut nach Österreich zu locken. (mat)