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K.O.-Tropfen, Gewalt: Produzent steht jetzt vor Gericht

Mehrere Frauen werfen einem Wiener Musikproduzenten vor, sie mit K.O.-Tropfen gefügig gemacht, missbraucht und geschlagen zu haben.

Amra Duric
Der Angeklagte bei Prozess-Auftakt am Landesgericht Korneuburg
Der Angeklagte bei Prozess-Auftakt am Landesgericht Korneuburg
Sabine Hertel

Zeilen über Sexismus, Vergewaltigung und K.O.-Tropfen sind in Rap-Songs gängig. Ein Wiener Musikproduzent soll dies im Alltag gelebt haben. Gleich sieben Frauen haben gegen den 40-Jährigen Anzeige erstattet – "Heute" berichtete. Am Mittwoch startet der erste von insgesamt sechs Prozesstagen vor dem Landesgericht Korneuburg.

"Dieser Fall zeigt eindrücklich, wie einfach es noch immer ist, unschuldige Frauen mit K.O.-Tropfen zu betäuben und zu missbrauchen. Noch einfacher geht es, wenn große Musikkarriere oder die Nähe zu Stars versprochen werden."

Mit falschen Versprechungen soll der Wiener, der bereits fast zwei Jahre in U-Haft sitzt, junge Frauen in sein Studio gelockt, ihnen K.O.-Tropfen ins Getränk geschüttet und sie missbraucht haben. Eines der Opfer berichtet, der Angeklagte hätte ihr eine Musikkarriere und Auftritte in den Videos eines bekannten Deutsch-Rappers versprochen. Eine andere Betroffene erzählt im Gespräch mit "Heute" von den aggressiven Ausrastern des Angeklagten. "Er schlug und würgte mich solange, bis ich fast bewusstlos wurde. Das hat ihn erregt."

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    Ein Wiener Musikproduzent steht wegen Verwaltigungs-Vorwürfen vor dem Landesgericht Korneuburg.
    Ein Wiener Musikproduzent steht wegen Verwaltigungs-Vorwürfen vor dem Landesgericht Korneuburg.
    Sabine Hertel

    Angeklagter hat Somnophilie

    Nun wollen sich die Frauen, mit Unterstützung von Anwältin Aleksandra Fux, wehren. "Dieser Fall zeigt eindrücklich, wie einfach es noch immer ist, unschuldige Frauen mit K.O.-Tropfen zu betäuben und zu missbrauchen. Noch einfacher geht es, wenn große Musikkarriere, oder die Nähe zu Stars versprochen werden", so Fux.

    Laut Gutachten hat der Angeklagte eine Somnophilie, sprich den Drang mit jemanden Sex zu haben, der schläft oder bewusstlos ist. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Haft. Die Unschuldsvermutung gilt.

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      Roland Mühlanger / picturedesk.com