Wiener Pärchen muss ausziehen

"Können da unmöglich bleiben" – Schimmel im Gemeindebau

Seit drei Jahren kämpft ein Pärchen aus Wien mit Schimmel in der Wohnung. Die Lage scheint sich nicht zu verbessern, im Gegenteil.

Stefan Pscheider
"Können da unmöglich bleiben" – Schimmel im Gemeindebau
Die Zustände in ihrer Wohnung scheinen sich einfach nicht zu verbessern. Die Familie will einfach nur noch raus aus dem "Schimmelloch".
Leserreporter

Einem Pärchen aus Wien geht es derzeit gesundheitlich alles andere als gut. Schuld daran ist der Schimmel in ihrer Gemeindewohnung im 19. Bezirk, der sie sowohl psychisch als auch körperlich sehr belastet. Die beiden versuchten bereits alles, um die Plage loszuwerden. Doch der Schimmel kommt einfach immer wieder. Laut den beiden gäbe es jetzt nur eine Lösung.

Alles versucht – Schimmel kommt immer wieder

Vor drei Jahren zog Marlene H. zusammen mit ihrem Partner und dem gemeinsamen Hund in die 53 m² Wohnung eines Gemeindebaus in Wien-Döbling. Drei Monate nach dem Bezug trat plötzlich Schimmel auf. "Seither entfernen wir die immer wieder entstehende Fäulnis alle drei bis vier Wochen neu – der Schimmel kommt allerdings immer wieder, egal was wir machen. Er bildet sich sogar schon auf den Parkettböden und verbreitet sich generell überall sehr schnell. Egal ob Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche oder Badezimmer, alles ist voll!", ärgert sich die Wienerin im "Heute"-Gespräch.

Laut Marlene werden zusätzlich alle Vorkehrungen getroffen, um den Schimmelbefall zu bekämpfen, allerdings ohne Erfolg: "Wir lüften regelmäßig, heizen auch 24/7 – es bringt alles nichts". Mittlerweile mussten die beiden bereits den Großteil ihrer Kleidung sowie mehrere Bettbezüge entsorgen: "Wir haben zwar versucht, die Sachen zu waschen, aber den beißenden Geruch kriegt man einfach nicht raus".

Attest weist Schimmelsporen auf

Auch schlaflose Nächte sind laut Marlene Folgen des Schimmels: "Der Geruch kratzt so stark im Hals. Wir husten ständig und bekommen auch schlecht Luft!". Inzwischen schlafen die beiden im Wohnzimmer, da es im Schlafzimmer einfach nicht mehr auszuhalten sei. 

"Wir waren auch bei unserer Hausärztin. Sie hat uns ein ärztliches Attest ausgestellt. Im Blut wurden Schimmelsporen gefunden. Wiener Wohnen weiß Bescheid, aber sie machen nichts dagegen. Wir müssen einfach dringend aus dieser Wohnung raus!“, ist sich Marlene gemeinsam mit ihrem Mann mehr als sicher. Laut den beiden gibt es einfach keine andere Lösung, sie wollen jetzt, dass Wiener Wohnen auf ihren Wunsch reagiert.

Besichtigungstermin bereits arrangiert

Laut Wiener Wohnen soll es bisher lediglich eine einzige Meldung über Schimmelbefall seitens der Familie gegeben haben: "Die Messungen bei diesem Termin Ende März 2023 haben überhöhte Luftfeuchtigkeitswerte im WC, im Bad und Schlafzimmer sowie in der Küche ergeben. Ein Wasserschaden konnte ausgeschlossen werden, da das Mauerwerk trocken war.

Die Mieter wurden vor Ort über richtiges Heizen und Lüften aufgeklärt und ihnen ein Hygrometer und eine Informationsbroschüre "Gutes Wohnklima" übergeben. In dieser Broschüre sind Informationen enthalten, wie Schimmel entsteht, wie er vermieden und selbst entfernt werden kann. Außerdem wurde die Haus- und Außenbetreuung mit der kostenfreien Schimmelentfernung und der Instandsetzung der Malerei sowie der Silikon- und der Fliesenfugen im Bad beauftragt", so Wiener Wohnen.

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Neuer Termin vereinbart – hoffen auf Lösung

Des Weiteren soll das Unternehmen im Sommer 2023 die Information erhalten haben, dass Marlene und ihr Partner keinen Termin zur Schimmelentfernung haben wollten und die beiden den Schimmel lieber selbst entfernen würden. In einem Telefonat wurden sie noch einmal darüber informiert, dass sie für den Fall, den Schimmel selbst entfernen zu wollen, Fotos der gereinigten Stellen einzubringen hätten: "Das verlangt Wiener Wohnen deshalb, um die ordnungsgemäße Entfernung dokumentiert zu haben. Trotz zweier Briefe an die Mieter im Juli und August 2023 mit einer Frist bis September 2023 wurden keine Fotos an uns übermittelt."

Nichtsdestotrotz arrangierte Wiener Wohnen nun einen neuen Besichtigungstermin mit Marlene und ihrem Gatten. Gemeinsam mit Kollegen vom bauphysikalischen Kundendienst wolle man sich die Situation gerne nochmals genau vor Ort ansehen. Beide Parteien hoffen inständig, so schnell wie möglich eine Lösung finden zu können.

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