Warnsignale

Körpergerüche können gefährliche Krankheiten verraten

Tatsächlich können Körper- und Mundgeruch auf Krankheiten hinweisen. Auch Tiere sind dazu in der Lage, Krankheiten beim Menschen zu erschnüffeln

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Körpergerüche können gefährliche Krankheiten verraten
Körpergerüche können auf Krankheiten hinweisen. Auch Tiere sind darin geschult, diese zu erkennen.
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Körpergerüche sind nicht ausschließlich Folge mangelnder Hygiene oder stark riechender Speisen. Sie können auch Warnsignale unseres Körpers sein und auf gesundheitliche Probleme hinweisen. Zum Teil sogar auf schwere und solche, die schnelles Handeln erfordern.

So riecht der Stuhl von Menschen mit Cholera süsslich, der Schweiss von Menschen mit Skorbut faulig und die Haut von Personen mit Gelbfieber nach Fleisch. Auch gängigere Krankheiten verraten sich über den Geruch.

Der menschliche Körper produziert rund um die Uhr Hunderte flüchtiger Verbindungen, die sich auf unseren Eigengeruch auswirken können. Beeinflusst wird dieser unter anderem durch die Ernährung und den Hormonhaushalt. Auch Entzündungen und Stress wirken darauf ein. Wenn ein Mensch krank ist, kann sich die Zusammensetzung dieser Verbindung ändern, was unseren Körpergeruch verändert.

"Folglich können Veränderungen des Körpergeruchs Hinweise auf Krankheiten liefern – mitunter deutlich früher als andere diagnostische Instrumente", so Ilona Croy von der Universität Jena. Die Psychologin will gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen im Rahmen des Forschungsprojekts SMELLODI den Geruchssinn digitalisieren und so das Gesundheitswesen verbessern.

Auch Tiere können bei der Geruchsdiagnose helfen

Das Wissen, dass vom Körper ausgehende Gerüche auf Krankheiten hindeuten können, ist nicht neu. Es wird sogar zur Diagnose genutzt. Neben der Nase des Arztes oder der Ärztin können dabei auch spezielle medizinische Geräte zum Einsatz kommen – oder Tiere: Hunde sind  beispielsweise wahre Tausendsassa. Mit ihrer feinen Nase können sie verschiedene Krebsarten – darunter Schwarzen Hautkrebs, Brust- und Magen-Darm-Krebs – erschnüffeln, aber auch Infektionskrankheiten wie Malaria und Covid-19 oder Parkinson.

Die Gambia-Riesenhamsterratte (Cricetomys gambianus) kann Tuberkulose erkennen. Dies, indem sie Gerüche identifiziert, die für den Tuberkulose-Erreger Mycobacterium tuberculosis spezifisch sind. Der Fadenwurm Caernorhabditis elegans kann Krebs erkennen. In einer Studie aus Japan wurde diese Fähigkeit in Zusammenhang mit Bauchspeicheldrüsen-, in einer italienischen Studie mit Brustkrebszellen festgestellt. In beiden Fällen wurde beobachtet, dass die Fadenwürmer sich auf Krebszellen zubewegen und sich von gesunden Zellen fernhalten.

Die Grauschwarze Sklavenameise (Formica fusca) hat eine feine "Nase" beim Erkennen von Brustkrebszellen bewiesen und lässt sich darauf trainieren, diese Zellen in Urinproben zu identifizieren.

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