Österreich
Koks an Teamkicker verkauft: Kuljic vor Gericht
Strafbank statt Strafraum: Ex-Kicker Sanel Kuljic muss sich am 5. Dezember wegen Drogenhandels vor Gericht verantworten. Er soll Koks an einen Ex-Teamspieler verkauft haben. Was ihm jetzt droht.
Seine große Karriere ist Schnee von gestern; in letzter Zeit verdribbelte sich Sanel Kuljic vorwiegend abseits des grünen Rasens. Als zentrale Figur im Wettskandal war er im Oktober 2014 wegen schweren Betrugs, Erpressung und Nötigung zu fünf Jahren Haft verurteilt, im März 2017 aber vorzeitig entlassen worden.
Vor wenigen Wochen, als er über angeblich neue Verschiebungen in der Bundesliga auspacken wollte, wurde er abermals festgenommen – wegen des Verdachts des Suchtgifthandels. Der Staatsanwalt erhob Anklage gegen ihn. Nun steht auch ein Prozesstermin fest: Am 5. Dezember muss sich der Ex-Fußballer – er kickte etwa bei Ried, Sion und der Austria – Richterin Mariella Noe stellen. Dem 42-Jährigen, der in 20 Spielen dreimal für das Nationalteam getroffen hat, drohen bis zu fünf Jahre Haft. Er wird von Philipp Wolm verteidigt. Als Zeuge ist ein ehemaliger Nationalkicker geladen, dem Kuljic zumindest acht Mal Koks verkauft haben soll. Auch diverse Sportler aus dem Wiener Unterhaus sollen zu seinen Kunden gezählt haben.
Kuljic, der früher körperlich gut in Schuss war, soll zudem eine Schusswaffe in der Boutique seiner Freundin versteckt gehabt haben. Sie ist schwanger. Ob der Ex-Kicker bei der Geburt des Kindes (denkbar ist Therapie statt Strafe) frei sein wird, wird sich zeigen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
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