Coronavirus

"Kollateralschäden" an Spitälern durch Impf-Verweigerer

Wegen der starken Corona-Auslastung der Intensivstationen verschieben viele Spitäler neuerlich planbare Operationen. Ein Spitzenmediziner warnt.

Roman Palman
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Die Bettenauslastung an den Intensivstationen steigt durch die vierte Corona-Welle schnell an.
Die Bettenauslastung an den Intensivstationen steigt durch die vierte Corona-Welle schnell an.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

88 Corona-Patienten müssen derzeit alleine in Wien auf Intensivstationen behandelt werden – und die Zahl steigt beinahe täglich weiter. Deshalb werden die Spitäler der Stadt seit Montag wieder planbare Operationen verschieben. Auch in einzelnen Regionen anderer Bundesländer wird bereits ebenso verfahren.

Für Walter Hasibeder, Präsident der Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI), wäre all dies vermeidbar gewesen. Er spricht gegenüber der APA von "Kollateralschäden der mangelnden Impfquote" und macht letztere für als Ursache für den zuletzt starken Anstieg von schwerkranken Corona-Patienten verantwortlich.

Untermauert wird seine Aussage durch Zahlen der Stadt Wien wonach 92,3 Prozent der hier in Behandlung befindlichen Covid-Intensivpatienten nicht geimpft sind. Nur etwas mehr als 7 Prozent der Betreuten sind vollständig geimpft.

<strong>Walter Hasibeder</strong> ist Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI)
Walter Hasibeder ist Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI)
B&K / APA-Fotoservice / Reither / OTS

Zuspitzung der Lage droht

Hasibeder, der auch die Anästhesie und Operative Intensivmedizin im Krankenhaus St. Vinzenz in Zams in Tirol leitet, schärft nach: "Je höher der Belegungsgrad durch Covid-Intensivpatienten im Bereich von zehn bis 50 Prozent der maximalen Belagskapazitäten, desto mehr und desto längerfristig müssen geplante Operationen verschoben, Personal aus anderen Bereichen, vor allem aus der Anästhesie, auf die Intensivstationen verlegt, OPs für den Routinebetrieb gesperrt und zusätzliche Dienste geleistet werden."

Der Spitzenmediziner fürchtet eine Zuspitzung der Lage: "Wenn wir nicht wieder in eine zunehmende dramatische Versorgungssituation kommen wollen und Menschen, die selbst geimpft keinen Immunschutz aufbauen können, schützen wollen, müssen wir eine höhere Impfquote erreichen." Ob dies über Motivation oder eine Impfpflicht erfolge, müsse aber die Politik entscheiden.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com