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Kollege: Tod von Olympia-Athletin (24) war vermeidbar

Olivia Podmore starb mit nur 24 Jahren. Ihre ehemaligen Rad-Kollegen stehen unter Schock. Vizeolympiasieger Eddie Dawkins erhebt nun Vorwürfe.

Sebastian Klein
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Im Jänner 2020 wurde Podmore in Neuseeland Sprint-Staatsmeisterin.
Im Jänner 2020 wurde Podmore in Neuseeland Sprint-Staatsmeisterin.
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Die Sportwelt trauert um Olivia Podmore. Die Radsportlerin wurde am Montag tot in ihrem Haus in Cambridge, Neuseeland, aufgefunden. Die Nachricht von ihrem Tod erschütterte am Dienstag neben Familie und Freunden auch Fans und Kollegen. Podmore wurde nur 24 Jahre alt.

2016 hatte sie noch für ihr Heimatland an den Olympischen Bahnradbewerben in Rio teilgenommen. Für die vergangenen Sommerspiele in Tokio hatte sie sich qualifiziert, wurde vom Verband aber nicht nominiert.

Die Behörden haben keine genauen Angaben über die Umstände ihres Ablebens gemacht.

Ex-Kollege trauert um Podmore

Eddie Dawkins, Silbermedaillengewinner im Bahnrad-Teamsprint von Rio, erhebt nun schwere Vorwürfe. Der Neuseeländer zeigt sich vom Tod seiner Kollegin "am Boden zerstört". Der Athlet sagt, er habe Podmore gekannt, seit sie mit 16 Jahren zum Radsport gestoßen war. 

Dawkins hatte sich im Vorjahr aus dem aktiven Profisport zurückgezogen. Jetzt nimmt er nach dem tragischen Vorfall den neuseeländischen Radsportverband in die Pflicht. Podmore hatte kurz vor ihrem Tod eine betrübende Botschaft auf ihrem Instagram-Account veröffentlicht. Darin schrieb sie über die schönen Seiten des Sports, aber auch über den Druck, den gesellschaftlichen Normen und Erwartungen zu entsprechen.

Suizidgedanken? Hole dir Hilfe, es gibt sie!
In der Regel berichten wir nicht über mögliche Suizide – außer, sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.
Wenn du unter Selbstmord-Gedanken, oder Depressionen leidest, dann kontaktiere die Telefonseelsorge unter der Nummer 142 täglich 0-24 Uhr.

Für Dawkins scheint klar: Ihr Tod hätte verhindert werden können. Er wünscht sich, künftig besser auf die psychische Gesundheit von SportlerInnen zu achten.

Dawkins im Gespräch mit der Zeitung "Stuff": "Es ist eine furchtbare Schande, dass dies geschehen ist. Mein Beileid an ihre Familie und Freunde. Aber ich hoffe, wenn wir etwas Positives daraus ziehen können, dann ist es die Tatsache, dass Sportler für sich selbst einstehen."

Der Radstar weiter: "Sie war immer die positivste, freundlichste und offenste Person im neuseeländischen Radsportteam und ich denke, dass diejenigen, die mit psychischen Problemen zu kämpfen haben, diese am besten verbergen können."

Jetzt seien die Dachverbände Cycling New Zealand und High Performance Sport New Zealand am Zug. Sie müssen Maßnahmen setzten, um die AthletInnen besser zu schützen, fordert Dawkins. "Wo war die Diskussion, um sicherzustellen, dass es ihr gut geht und sie die Hilfe bekommt, die sie braucht? Es wird nicht das letzte Mal sein, dass jemand so etwas versucht. Ohne einen positiven Wandel und eine tatsächliche Veränderung kleben wir nur ein Pflaster auf ein ernstes Problem."

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