Wechsel beim NÖ GVV

Kollross soll Dworak folgen – Kritik von ÖVP-Frauen

Kollross soll Dworak an der Spitze des NÖ GVV nachfolgen. Kritik kommt von der nö. ÖVP-Frauenorganisation: "Beschämend."
Niederösterreich Heute
03.04.2024, 08:00

Der SPÖ-Nationalratsabgeordnete Andreas Kollross soll Rupert Dworak an der Spitze des Sozialdemokratischen GemeindevertreterInnenverbandes NÖ (NÖ GVV) nachfolgen. Der GVV-Österreich-Vorsitzende wurde laut einer Aussendung am Dienstag einstimmig vom Vorstand als neuer Präsident designiert. Die Wahl wird bei der Landeskonferenz im Juni stattfinden, hieß es.

Staffelübergabe

Seinen Rücktritt als SPÖ-Bürgermeister von Ternitz (Bezirk Neunkirchen) per 11. Mai hatte Dworak bereits in der Vorwoche angekündigt. Nachfolgen soll in dieser Funktion der bisherige "Vize" und Parteikollege Christian Samwald. Nun bereitet der 62-Jährige auch im NÖ GVV die Staffelübergabe vor. Ein "Bürgermeister außer Dienst" solle nicht "die Interessen der aktiven Gemeinderätinnen und Gemeinderäte sowie der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister vertreten", hielt Dworak zu der Entscheidung fest. Um die Vorbereitung der nächstjährigen Gemeinderatswahlen sowie um Betreuung und Beratung von Kommunen will er sich aber weiter kümmern.

Wegen Tweet in Kritik

Kollross, Bürgermeister von Trumau im Bezirk Baden, war Ende vergangenen Jahres wegen eines sexistischen Tweets in die Kritik und trotz Entschuldigung stark in die Defensive geraten. Bei der kommenden Nationalratswahl dürfte er nicht mehr antreten.

Die Spitze der SPÖ Niederösterreich um ihren Vorsitzenden Sven Hergovich stellte sich indes mit Dankesworten an Dworak ein. "Seine gesamte bisherige politische Arbeit stand stets im Zeichen eines unermüdlichen Einsatzes für die Menschen und einer strategischen Weitsicht", hieß es in einer Aussendung. Betont wurde auch, dass Kollross die neue Aufgabe im NÖ GVV ehrenamtlich ausüben werde.

Kollross "ein Schreckgespenst"

Die Designierung von Kollross zum neuen NÖ GVV-Präsidenten sei "beschämend", reagierten die Wir Niederösterreicherinnen-ÖVP Frauen. "In der SPÖ NÖ wird man augenscheinlich befördert, wenn man für Chauvinismus, Sexismus und eine falsch gelebte Vorbildfunktion steht", stellte Landesobfrau Landtagsabgeordnete Silke Dammerer in einer Aussendung fest. Kollross sei kein Vorbild, sondern "ein Schreckgespenst und steht für alles, gegen das wir in unserer Gesellschaft leider nach wie vor ankämpfen müssen." Erst recht für einen Bürgermeister gehe sich dieses Frauenbild nicht aus.

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