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Koma-Saufen: Alte kippen so oft aus Latschen wie Junge

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Wenn es um Abhängigkeit und Sucht geht, schlägt in Österreich der Alkohol alles. Rund 200.000 Menschen neigen zu exzessivem Trinken. Bisher nicht so bekannt: Das Koma-Saufen ist absolut kein Jugendphänomen. Die Quote bei alten Koma-Säufern ist genauso hoch wie bei jungen. Am Wochenende treffen sich Mediziner in Grundlsee zum Interdisziplinären Symposium zur Suchterkrankung.

Andere Süchte laufen in Österreich unter "ferner liefen". "Illegale Drogen und Glücksspiel spielen dazu im Vergleich in der Praxis eine geringere Rolle", sagte die Tagungsorganisatorin, die Wiener Expertin Gabriele Fischer von der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der MedUni Wien im AKH. Am wichtigsten jedenfalls wären die Prävention des massiven Alkoholkonsums in Österreich und die Betreuung von Risikopersonen für Alkoholabhängigkeit und die Behandlung der bereits Alkoholkranken.
Drei Prozent Koma-Säufer in jeder Altersgruppe

Ein Vorurteil, das absolut nicht wahr ist, betrifft das "Koma-Saufen". Ständig bekommen Jugendliche den "Schwarzen Peter" zugeschoben, dabei haben sie das gar nicht verdient. Exzessives Saufen gibt es in jeder Altersgruppe. "Durchschnittlich sind es drei Prozent in allen Altersgruppen, die wiederholt im genannten Ausmaß über die Stränge schlagen, die Älteren machen das aber eher im privaten Rahmen", stellt Rudolf Bretschneider zu dem Problem fest.

Jüngere trinken seltener als Alte

Die Studie legt außerdem nahe, dass jüngere Menschen in Österreich seltener trinken, aber weniger kontrolliert mit Alkohol umgehen können. Nur sechs Prozent der Generation Z (15 bis 18 Jahre) sagte beispielsweise, in den letzten zwölf Monaten mehrmals pro Woche Alkohol getrunken zu haben - bei der 68er- und der Kriegsgeneration war es dagegen mehr als ein Drittel. Umgekehrt erklärte jeder zehnte 15- bis 18-Jährige und jeder fünfte 19- bis 38-Jährige, in den vorangegangenen zwölf Monaten mindestens zwei Mal pro Monat deutlich alkoholisiert gewesen zu sein.