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Kommen Schockbilder als Warnung auf Softdrinks?

Was Rauchern die Lust auf die Zigaretten nehmen soll, könnte bald auch Limonade-Fans ihr Laster madig machen. Das zeigt eine US-Studie.

Heute Redaktion
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Ein Kühlschrank voller Softdrinks - kommen bald Warnsticker?
Ein Kühlschrank voller Softdrinks - kommen bald Warnsticker?
Bild: iStock (Symbolbild)

Eine Frau, die sich selbst eine Spritze setzt, ein dicker Bauch, der über den Hosenbund quillt, oder ein zahnloser Mund. Solche Bilder auf Flaschen bringen Menschen dazu, trotz Lust auf ein Süssgetränk zu etwas Gesünderem zu greifen. Das ist das Ergebnis einer Studie von Forschern der Harvard University.

Für die im Fachjournal "Psychological Science" erschienene Arbeit hatten Grant Donnelly und Laura Zatz in einer Krankenhaus-Cafeteria visuelle Warnhinweise direkt neben zuckerhaltigen Getränken platziert. Daraufhin ging der Verkauf dieser Drinks um 14,8 Prozent zurück.

Wurden jedoch ausformulierte Warnhinweise aufgestellt oder die enthaltenen Kalorien betont, veränderte sich das Konsumverhalten der Käufer nicht. Das überrascht nicht. Schließlich wurde Ähnliches auch schon den schriftlichen Hinweisen auf Zigaretten attestiert.

Gesünder dank Schockfotos

Anschließend führten die Forscher noch zwei Online-Befragungen durch. Die erste offenbarte, dass die Bilder negative Einstellungen gegenüber zuckerhaltigen Getränken auslösten und die bestehenden Gesundheitsrisiken bewusster machten.

In der zweiten, national durchgeführten Erhebung befragten Donelly und Zatz zudem mehr als 400 Personen, ob sie sich angesichts der attestierten Wirkung für schockierende Etiketten aussprechen würden, was bejaht wurde.

Daraus schließen Marketing-Experte Donnelly und Verhaltensforscherin Zatz, dass die Bildwarnungen geeignet wären, durch zu viel Zucker ausgelöste und chronische Krankheiten wie Diabetes Typ 2 (siehe Box) einzudämmen – vor allem in den USA, wie die Hochschule Laura Zatz zitiert: Sie "könnten die Gesundheit der Bevölkerung verbessern". (red)