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Kommentar von Christiane Tauzher: "Der Dubai-Arzt"

Heute Redaktion
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Eugen Adelsmayr ist "der Dubai-Arzt". So haben ihn die Medien genannt, weil dann jeder gleich weiß, wer gemeint ist. Einen Österreicher, dem die Todesstrafe droht, gibts auch nicht jeden Tag.

Eugen Adelsmayr ist "der Dubai-Arzt". So haben ihn die Medien genannt, weil dann jeder gleich weiß, wer gemeint ist. Einen Österreicher, dem die Todesstrafe droht, gibt’s auch nicht jeden Tag.

Gespannt haben wir die Berichte über den Mediziner aus Bad Ischl verfolgt, der für den Tod eines querschnittgelähmten Patienten im Februar 2009 verantwortlich gemacht wird. Unwirklich, die ganze Geschichte. Guter Drehbuch-Stoff. Ja, unser Gehirn tut sich schwer mit dem feschen Dubai-Arzt, der besser auf ein Rote-Teppich-Foto mit "Dr. House" Hugh Laurie passen würde.

Besser oder nicht - die Anklage wegen Mordes ist real. Aufgeatmet haben wir, als es gelungen ist, Adelsmayr für zwanzig Tage herauszufliegen, damit er seine Söhne und seine kranke Frau wiedersehen kann. Und dann sagt er DAS: "Ich kehre nach Dubai zurück!"

Ehrlich? Aber wieso? Drüben bringen sie ihn doch um, wenn er den Prozess verliert. Er könnte einfach hier bleiben, weil die Republik ihre Staatsbürger gar nicht ausliefern darf. Gäbe es "Den Dubai-Arzt" im Kino, würden wir uns über das schwache Drehbuch aufregen. Geht freiwillig wieder zurück? Wer denkt sich denn so etwas aus ...?