Komplettes Handyverbot in Schulen ab 2018

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte in einem Wahlversprechen ein Handy-Verbot bereits angesprochen, dass es nun aber so rasch und drastisch umgesetzt wird, glaubten wohl nur wenige. Ab 2018 wird an französischen Schulen ein komplettes Mobiltelefon-Verbot herrschen. Heißt: Nicht nur im Unterricht sind Handys tabu, sondern auch in Pausen und generell am Schulgelände.

Drastische Ausweitung

Bisher waren die Mobiltelefone bereits in Klassenzimmer der Volksschulen und der Unterstufe verboten. Das Verbot wird nun auf die gesamten Schulgelände und auf alle Schulstufen bis 15 Jahren ausweiten. Heutzutage spielen Kinder nicht mehr in den Pausen. Sie sitzen alle nur vor ihren Smartphones. Aus bildungspädagogischer Sicht ist das ein Problem und eine Sache der öffentlichen Gesundheit", so Blanquer.

Große Skepsis

In New York hatten Eltern ein ähnliches Vorhaben von Bürgermeister Bill de Blasio in letzter Minute gekippt. Auch in Frankreich herrscht nun Sorge, Eltern fragen sich, wie sie ihre Schützlinge in Notfällen erreichen können. Unter der Lehrerschaft stellt sich wiederum die Frage, wie die verpflichtend abzugebenden Handys aufbewahrt und zugeordnet werden sollen.

Statement aus Österreich

Ein Komplettverbot auch in Österreich? "Heute" hat im Bildungsministerium nachgefragt. Dort heißt es: "Smartphones und digitale Medien sind Teil unseres Alltags. Es ist Aufgabe der Schule, den richtigen Umgang mit solchen Tools zu vermitteln. Deshalb wird in Österreich ab kommendem Schuljahr flächendeckend digitale Kompetenz unterrichtet. Ein totales Handyverbot an Schulen ist in Österreich nicht geplant." Der neue Lehrplan laufe seit diesem Schuljahr bereits an rund 170 Pilotschulen. (isa/rfi)