Schoko-Bananen, Rumkugeln und Minzschokolade: Die Franz Hauswirth Ges.m.b.H. zählt seit Jahren zu den bekannten Herstellern von Schokolade und Süßwaren in Österreich. Das Unternehmen beschäftigt aktuell 119 Mitarbeitende und blickt auf eine lange Tradition in der Süßwarenproduktion zurück.
Über das Vermögen des Unternehmens wurde nun am Landesgericht Eisenstadt ein Konkursverfahren eröffnet. Wie der österreichische Verband Creditreform bekanntgab, handelt es sich um einen Eigenantrag des Unternehmens.
Nach Angaben des Unternehmens führten mehrere Faktoren zur aktuellen wirtschaftlichen Schieflage. Besonders die steigenden Kosten für Rohstoffe, Energie und Löhne belasteten das Unternehmen schwer. Zusätzlich setzte die Covid-19-Pandemie dem Geschäft massiv zu, da sie zu erheblichen Umsatzeinbrüchen führte.
Laut der Bilanz per 31. Juli 2023 belaufen sich die Gesamtverbindlichkeiten des Unternehmens auf beachtliche 7,017 Millionen Euro.
Trotz der angespannten finanziellen Lage plant die Geschäftsführung, den Betrieb weiterzuführen. Im Eigenantrag kündigte das Unternehmen an, einen Sanierungsplan einzureichen, falls die prognostizierten Umsätze erreicht werden können.
Die Fortführung des Betriebs soll durch vorhandene Bankguthaben sowie die Eintreibung offener Forderungen finanziert werden.
Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Michael Wagner bestellt. Gläubiger haben die Möglichkeit, ihre Forderungen bis zum 3. Februar 2025 anzumelden. Die Berichts- und Prüfungstagsatzung ist für den 17. Februar 2025 angesetzt.
Die Firma Hauswirth wurde im Jahr 1949 als Konditorei in der Gablenzgasse in Wien gegründet. Schon sehr früh wurden neben den klassischen Konditoreiartikeln auch Hohlfiguren aus Schokolade (Osterhasen und Nikoläuse) hergestellt, die an Konditoreien ausgeliefert wurden.
Anfang der 60er-Jahre übersiedelte das Unternehmen ins Burgenland, nach Kittsee. Seit 2006 wird der Betrieb von den Brüdern Roman und Peter Hauswirth in der dritten Generation geführt.