Kam zu Polizeieinsatz

Platzmangel: Vierjährige muss Kindergarten verlassen

Der Kindergartenplatz einer Vierjährigen wurde von der Gemeinde Rechnitz wegen Platzmangel gekündigt. Die Mutter vermutet ein politisches Motiv.
Lara  Heisinger
05.03.2025, 19:24
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Nach drei Jahren wurde der Vierjährigen der Kindergartenplatz in Markt Neuhodis (Burgenland) gekündigt, und das, obwohl sie dort bereits in die Kinderkrippe ging. Aus dem Schreiben, welches von der Gemeinde kam, muss der Versorgungsauftrag der in Rechnitz hauptgemeldeten Kinder gewährleistet werden. Dies sei wegen Platzgründen nicht mehr möglich, berichtet die "Krone".

Da die Familie in Markt Neuhodis und nicht in Rechnitz wohnt, hat sie keinen Anspruch auf einen Platz in einem Kindergarten in Rechnitz. Laut der Familie besuchen auch andere Kinder aus Markt Neuhodis die Betreuungseinrichtung, jedoch sei die Vierjährige die Einzige, die "hinausgeschmissen" wurde.

Gespräch eskalierte

Bei einem Gespräch im Kindergarten geriet die Sache dann schnell außer Kontrolle und es kam zu einer Auseinandersetzung. In Folge dessen erteilte der Bürgermeister Hausverbot und die Eltern mussten das Gebäude verlassen. Dabei waren auch Polizei und Landesbedienstete anwesend.

In Folge wurde den Eltern zunächst verwehrt, ihre Tochter aus der Gruppe abzuholen. Stattdessen hätte der Ortschef gemeinsam mit einem Polizisten das Mädchen nach draußen bringen sollen. Da sich die Eltern weigerten, durften sie das Kind schließlich doch selbst abholen. Das vierjährige Mädchen sei jetzt Zuhause und wolle in keine andere Betreuungseinrichtung, da ihre sozialen Kontakte in Rechnitz wären.

Familie vermutet politisches Motiv

Für den Rauswurf vermutet die Familie ein politisches Motiv. Die Mutter habe bei der Landtagswahl für die Liste Hausverstand kandidiert. Das Schreiben der Gemeinde kam eine Woche nach Aufstellen der Wahlplakate. Der Bürgermeister weist die Vorwürfe jedoch zurück. Von der Kandidatur habe er erst zwei Tage vor der Wahl erfahren.

Platz für Vierjährige war Ausnahme

Laut der Gemeinde, wurde der Platz schlichtweg für ein Kind aus Rechnitz gebraucht und der Familie hätte bewusst gewesen sein müssen, dass die Aufnahme des Kindes nur eine Ausnahme war, weil es zu dem Zeitpunkt genügend Plätze gab. Der Platz der Vierjährigen werde jetzt gebraucht und aufgrund der angespannten Finanzlage, könnte eine weitere Gruppe nicht aufmachen.

Andere Kinder, welche ebenfalls nicht aus Rechnitz sind, hätten zumindest einen Bezug zum Ort, wie etwa durch die Großeltern. Die betroffene Vierjährige hingegen war vor Jahren nur kurz in Rechnitz gemeldet gewesen. Der Bürgermeister vermutet, um so den Kindergartenplatz zu erhalten. Die Betreuungseinrichtung wurde erst im Vorjahr von der Gemeinde übernommen.

Schreiben zeitgerecht erhalten

Laut dem Ortschef, habe die Familie das Schreiben zeitgerecht bekommen. Er bestätigt allerdings, dass es beim Gespräch emotional zugegangen sei. Die Eltern hätten sich geweigert das Gebäude zu verlassen und es bewusst auf das Treffen angelegt. Allerdings hätte er der Mutter nicht verboten, ihr Kind abzuholen.

Drohender Rechtsstreit

Obwohl es die Möglichkeit gibt, einen Platz im Kindergarten Neuhodis für die Vierjährige zu bekommen, plant dies die Familie nicht. Die Eltern wollen stattdessen nun rechtliche Schritte einleiten.

{title && {title} } LH, {title && {title} } 05.03.2025, 19:24
Jetzt E-Paper lesen