Politik

Kopftuchverbot für Lehrer für Raab vorstellbar

Heute Redaktion
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Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) kann sich vorstellen, dass die Regierung das Kopftuchverbot für Mädchen bis 14 Jahre auf Lehrer ausweitet.

Nach dem Anti-Gesichtsverhüllungsgesetz 2017, dem allgemeinen Kopftuchverbot in Kindergärten 2018 und dem Kopftuchverbot für Volksschulen 2019 soll es 2020 zwei weitere Verbote geben. Geplant ist bekanntlich ein Kopftuchverbot für Mädchen bis 14 Jahren. Doch Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) kann sich vorstellen, auch Lehrerinnen ein Kopftuchverbot aufzuerlegen.

Als "möglichen nächsten Schritt" bezeichnete Raab ein solches Verbot für Lehrerinnen an öffentlichen Schulen im "Ö1-Morgenjournal", in der türkis-grünen Regierung solle es dazu einen "breiten Konsens" geben. In einem "ersten Schritt" sollen zuvor aber die Vorhaben des Regierungsprogramms umgesetzt werden, ein Lehrerinnen-Kopftuchverbot wäre ein möglicher zweiter Schritt.

"Grenzüberschreitung"

Ein solches Lehrerinnen-Kopftuchverbot stand laut ORF bereits im ÖVP-Wahlprogramm: "Ein Kopftuch ist ein deutlich sichtbares, demonstratives Symbol, das Schüler politisch beeinflussen kann. Deshalb soll es allen Lehrerinnen in Zukunft verboten werden, ein Kopftuch in der Schule zu tragen." Außerdem müsse man beachten, welches Rollenbild an Schulen vermittelt werde, hieß es nun von Raab.

Als "gemeinsames Wertefundament, das wir wahren müssen" bezeichnete Raab das geplante Kopftuchverbot für Mädchen bis 14 Jahren. Bei der Umsetzung sollen Eltern, Lehrer und Schulen miteinbezogen werden, denn das Kopftuch für Mädchen gehöre nicht zu "unserem Wertefundament", sondern sei eine "Grenzüberschreitung". Strafen seien aber erst in einem zweiten Schritt vorgesehen, vorher gehe es um Bewusstseinsbildung.