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Koriander-Hass ist genetisch bedingt

Heute Redaktion
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Bild: iStock

200.000 Mitglieder der "I Hate Koriander"-Facebook-Gruppe sind sich einig. Aber über Geschmack lässt sich dabei nicht streiten. Schuld sind die Gene.

Könnten Sie Koriander auch nicht ausstehen? Dann können Sie nichts dafür. Es liegt an Ihren Genen. Auch wenn Sie vermutlich annehmen, dass Menschen, die genüsslich nach mehr Koriander langen, an einer Geschmacksverirrung leiden. Dem ist jedoch nicht so. Die Genetik gibt beiden Seiten Recht.

Jeder fünfte verabscheut Koriander

Umfragen zufolge verabscheuen 17 Prozent aller Europäer und 14 Prozent der Afrikaner den Geschmack von Koriander. Auch in Ostasien sind es 21 Prozent. In etwa jeder fünfte Mensch also. In Indien jedoch, am Ort seiner größten Verbreitung, sind es nur 3 bis 7 Prozent.

Zu viel von einer Genvariante lässt Koriander seifig schmecken

Allein kulturelle Hintergründe sind jedoch nicht ausschlaggebend. Es gibt genetische Faktoren, die den Hass bedingen. Eine Studie aus dem Jahre 2012 kam zu dem Schluss, dass genau ein Gen oder dessen zu starkes Vorhandensein, daran schuld ist: Koriander-Hasser haben demnach zwei Gene, die einen Rezeptor (OR6A2) bauen, der Aldehyde registriert, von denen Koriander viele enthält. Durch die erhöhte Konzentration wird Koriander als seifig empfunden. Mit einer anderen Genvariante, wo das Aldehyd schlechter registriert wird, findet man ihn frisch und wohlschmeckend.

Selbsthilfe-Gruppe auf Facebook

Es ist also eine unlösbare Streitfrage. Nichtsdestotrotz haben Koriander-Hasser auf lustige Art die Möglichkeit, ihr Leid zu teilen. Auf Facebook gibt es eine mit Ironie und Humor ausgestattete "Selbsthilfe"-Gruppe mit mittlerweile 200.000 Abonnenten.

(GA)

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