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Kosmetik-Gründerin bezieht 9 Jahre kein Gehalt

Die Gründerin der bekannten US-Kosmetik-Marke "Tatcha" hat eine ganz eigene, inspirierende Philosophie und Erfolgsgeschichte.

Heute Redaktion
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Der Name Vicky Tsai wird in unseren europäischen Breitengraden womöglich nicht den meisten Menschen ein Begriff sein. Die Dame sollte man sich jedoch merken, wenn man nach Listen von ambitionierten Vorbildern aus der Gründerszene sowie inspirierenden Frauen sucht. Denn sie hat vieles geschafft und vieles riskiert - eine Aufstiegsgeschichte.

Im Jahr 2009 hat sie einen sicheren, rentablen Job bei der Wall Street aufgegeben, ihren Verlobungsring verkauft und ist zurück zu ihrer Mutter gezogen. Diesen Rückschritt im Lebensstil hat sie unternommen, um sich ihren großen Traum zu erfüllen. Den Wunsch eine Kosmetikfirma zu gründen. Das geschah dann tatsächlich von der Garage ihres Elternhauses aus.

In den ersten sechs Jahren zweitgrößtes Wachstum unter den Beauty-Marken

Innerhalb von sechs Jahren verzeichnete ihr Beauty-Unternehmen "Tatcha"den zweitgrößten Wachstum innerhalb der Branche. Ihre Luxus-Pflegelinie hat Fans wie Kim Kardashian und Meghan Markle. Laut Bloomberg-Bericht war im Jahr 2018 einen Umsatz von 70 Millionen Dollar zu verbuchen.

Und das nicht ohne Grund: Denn Tsai positioniert sich nicht wieder wie sämtliche Marken als eine von hundert aus dem Boden gestampften Linien, die eine Position einnehmen möchten, in der sie sich abheben, aber es nicht schaffen aus der Gleichförmigkeit hervorzutreten.

Über den Großteil des Zeitraums seit der Entstehung hat sie sich kein Gehalt auszahlen lassen, sondern das meiste wieder in die Firma gesteckt. Sie sagt, dass diese Entscheidung wesentlich für den Erfolg war.

Clean Beauty existierte damals noch nicht

Was der Harward-Absolventin fehlte, waren Vorbilder für ihre Business-Idee. Ihre Produkte zielten auf eine Weniger-ist-Mehr-Philosophie inspiriert von japanischer Hautpflege ab. Etwas Vergleichbares gab es in den USA zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Frei von Parabenen, künstlichen Gerüchen und Mineralöl sollte es sein. So hat sie zum richtigen Zeitpunkt mit Gespür eine Nische aufgefangen, die sich dann zu einer Mainstream-Idee erhob. Das war in der Zeit vor dem großen Clean-Beauty-Hype.

Studienkredite, Investitionen, Minimalismus

Daneben hielt sie sich mit bis zu vier Jobs über Wasser, zahlte Studienkredite zurück und investierte fast alles, was sie damit verdiente, in das Unternehmen. All das um nicht auf Gelder von Investoren angewiesen zu sein und Forschung und Entwicklung Priorität zusprechen zu können.

Erst vor kurzem hatte sie damit begonnen sich Gehalt auszuzahlen. Nun fühlt es sich für sie jedes Mal wie ein Lottogewinn an, wie sie gegenüber Cnbc mitteilt. Sie selbst lebt jedoch weiterhin minimalistisch.