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Kostelka: Regierung "verarscht" Pensionisten

Heute Redaktion
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Peter Kostelka, Chef des SPÖ-Pensionistenverbandes (PVÖ).
Peter Kostelka, Chef des SPÖ-Pensionistenverbandes (PVÖ).
Bild: picturedesk.com

Die geplante Pensionsanpassung 2019 ist für den Pensionistenverband keinesfalls ein Grund zum Feiern. Das sei "kein Zuckerl, sondern eine bittere Pille".

Die Regierung will mit 1. Jänner 2019 vor allem kleine Pensionen erhöhen. Das soll schon am Mittwoch im Ministerrat auf den Weg gebracht werden.

Dem Pensionistenverband Österreich (PVÖ) ist das Geplante eindeutig zu wenig. Eine Anpassung um die Inflationsrate (2 Prozent) und ein stärkeres Plus für kleine Pensionen, das reicht nicht, sagt Präsident Peter Kostelka: "Das ist kein Zuckerl, sondern eine bittere Pille."

Kaufkraft der Pensionisten

Er gibt zu Bedenken, dass sich der für Senioren relevante tägliche Einkauf stärker als die Inflation verteuert hat. Der tägliche Einkauf habe sich um 4,4 Prozent, der wöchentliche um 3,9 Prozent verteuert.

Fair wäre es für den PVÖ also, mindestens vier Prozent für alle Pensionisten draufzupacken. Alles andere würde einen Kaufkraftverlust für die Senioren bedeuten.

Ministerrat vs. Sozialpartnerschaft

Auch die Tatsache, dass die Regierung die Erhöhung schon am Mittwoch im Ministerrat beschließen will, regt auf. Kostelka kritisiert das heftig, die Sozialpartnerschaft würde ignoriert. Vonseiten der Regierung würde "dekrediert und nicht argumentiert". Gespräche würde es dann keine mehr geben.

100 Euro "Verhöhnung"

Die Einmalzahlung von 100 Euro, die Vizekanzler Strache (FPÖ) durchsetzen will, ist für Kostelka angesichts der kolportierten Gesamtkosten von 140 Millionen Euro eine "Verhöhnung". Seine Rechnung geht anders: Würden wirklich alle Pensionisten 100 Euro bekommen, wären das 250 Millionen.

Werden "verarscht"

Für die Pensionisten würde das "nicht einmal ein Viertel Butter" ausmachen. Und wenn die Regierung das auch noch als "Zuckerl" verkaufe, dann würden die Pensionisten "verarscht", sagt Kostelka, der betonte, sonst nicht eine solche Ausdrucksweise zu verwenden. (red)